Grossbritannien lehnt Verbot von Waffenverkäufen an Israel ab

Die britische Regierung lehnt einen allgemeinen Stopp von Waffenverkäufen an Israel ab.

David Lammy, britischer Aussenminister und Labour-Abgeordneter, spricht im Unterhaus über den Nahostkonflikt und fordert einen Waffenstillstand in Gaza. (Keystone) - Keystone

Das machte Aussenminister David Lammy bei einer Debatte im Unterhaus deutlich. Der Politiker der sozialdemokratischen Labour-Partei reagierte damit auf entsprechende Anträge aus seiner eigenen Fraktion. Das Land werde von den Huthi angegriffen und die Hisbollah feuere Raketen, sagte Lammy und fügte hinzu: «Ganz zu schweigen von dem Wunsch der Hamas, Israel von der Landkarte zu fegen.» Aus diesen Gründen sei ein allgemeines Verbot von Waffenverkäufen an das Land nicht richtig.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Lammy in einem Interview am Rande des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft, es müsse einen unverzüglichen Waffenstillstand in Gaza geben. Er forderte auch die sofortige Freilassung israelischer Geiseln.

Labour ist in Sachen Gaza einer Zerreissprobe ausgesetzt

Die Labour-Partei von Premierminister Keir Starmer ist im Hinblick auf den Krieg im Gazastreifen einer Zerreissprobe ausgesetzt. Bei Labour gibt es traditionell starke Sympathien für die Palästinenser.

Unter dem weit links stehenden früheren Parteichef Jeremy Corbyn wurde der Partei wegen dessen unausgewogener Haltung zum Nahostkonflikt sogar Antisemitismus vorgeworfen. Starmer hat sich deutlich von diesen Tendenzen distanziert. Corbyn wurde aus der Partei ausgeschlossen. Aber längst nicht alle Mitglieder in der Labour-Fraktion fühlen sich Starmers Linie verpflichtet.