Grüne fordern von Regierung wirksames Handeln gegen Pestizide im Grundwasser
Die Grünen haben angesichts neuer Zahlen zur Pestizidbelastung des Grundwassers die Regierungskoalition scharf kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Bericht: Rückstände in jeder fünften Grundwasserprobe gefunden.
«Die Bundesregierung duldet die schleichende Vergiftung unseres Wassers», sagte die Grünen-Abgeordnete Ekin Deligöz der «Augsburger Allgemeinen» vom Freitag mit Bezug auf einen Bericht der gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft Wasser von Bund und Ländern. «Wir müssen diese Agrarpolitik auf Kosten der Umwelt sofort beenden», fuhr sie fort.
Dem Bericht zufolge, aus dem die Zeitung zitierte, wurden bei Proben aus bundesweit rund 14.500 Grundwassermessstellen in 19 Prozent der Fälle Wirkstoffe oder wirksame Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln gefunden. In 3,8 Prozent der zwischen 2013 und 2016 untersuchten Proben wurden demnach die Schwellenwerte der Grundwasserverordnung überschritten. Rund 500 verschiedene Substanzen liessen sich in den Proben nachweisen.
Besonders betroffen ist dem Bericht zufolge Sachsen. Dort wurden in zwei Dritteln der Proben Pestizid-Rückstände gefunden. Manche der Mittel sind nicht mehr zugelassen, Spuren finden sich aber auch noch nach Jahren im Grundwasser.
«Die Bundesregierung muss unverzüglich ein wirksames Pestizid-Reduktionsprogramm mit konkreten Teilzielen und Massnahmen starten, um den Pestizideinsatz bis 2025 mindestens zu halbieren», sagte Deligöz. Es gebe «ein Grundrecht auf sauberes Wasser», der Staat sei in der Pflicht, dass sich die Bürger darauf verlassen könnten.