Hanfparade zieht durch Berlin

Bei der traditionellen Hanfparade demonstrieren heute wieder Unterstützer der Cannabis-Legalisierung in Berlin.

Demonstranten bei der Hanfparade in Berlin. Die Teilnehmer kämpfen für die Legalisierung von Cannabis. - Annette Riedl/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die diesjährige Hanfparade steht unter dem Motto: «Hanf ist prima für Frieden und Klima».
  • Demonstrierende ziehen für die Cannabis-Legalisierung durch Berlin.
  • Das Bundesgesundheitsministerium hat dafür bereits einen Gesetzesentwurf eingereicht.

Die Hanfparade findet seit 1997 statt, im vergangenen Jahr nahmen etwa 1500 Menschen daran teil. Das diesjährige Motto lautet: «Hanf ist prima für Frieden und Klima».

Nach einer Kundgebung am Roten Rathaus zogen laut Polizei etwa 500 bis 600 Teilnehmer durch die Stadt. Ihre Route führte über die Strasse Unter den Linden zum Regierungsviertel und wieder zurück zum Alexanderplatz.

Drogen sollen gesetzlich erlaubt werden

Die Veranstalter fordern schon seit vielen Jahren eine gesetzliche Erlaubnis für Drogen. Darunter Marihuana und Haschisch, die aus der Cannabis-Pflanze gewonnen werden. Zudem setzen sie sich für einen einfacheren Zugang zu medizinischem Cannabis und für eine breite Nutzung von Hanf ein.

Die Bundesregierung plant eine Cannabis-Legalisierung. Für Erwachsene soll der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis erlaubt werden. Ausserdem sollen maximal drei Pflanzen selbst angebaut werden dürfen.

Einen freien Verkauf der Droge soll es nicht geben. Cannabis soll stattdessen in sogenannten Cannabis-Clubs gemeinschaftlich angebaut und abgegeben werden dürfen.

Deutscher Richterbund kritisiert Gesetzesentwurf

Der Gesetzesentwurf stammt aus dem Ministerium von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Dieser hatte zuletzt damit gerechnet, dass sich das Bundeskabinett in der kommenden Woche mit dem Vorschlag befasst. Der Deutsche Richterbund (DRB) bekräftigte am Samstag seine Kritik daran.

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«Das sehr kleinteilige Gesetz würde zu einem hohen behördlichen Kontrollaufwand, zu zahlreichen neuen Streitfragen und zu vielen Verfahren vor den Gerichten führen.» Das erklärte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn. Es sei auch kaum zu erwarten, dass der Schwarzmarkt so zurückgedrängt werde.