Heftige Vorwürfe gegen Boris Johnson

Nach der Messer-Attacke in London wird Premier Boris Johnson vorgeworfen, er würde die Tragödie zu politischen Zwecken missbrauchen.

Der britische Premier Boris Johnson besucht den Tatort in London. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche kamen bei einer Terror-Attacke in London zwei Personen ums Leben.
  • Nun werden schwere Vorwürfe gegen Premier Boris Johnson erhoben.
  • Er solle den Angriff gegen Willen der Angehörigen für politische Zwecke missbrauchen.

Bei einer Messer-Attacke in London kamen vergangene Woche zwei Personen ums Leben. Am Freitag wurde bekannt, dass der Angreifer 2012 wegen einer terroristischen Straftat verurteilt und vor einem Jahr unter Auflagen freigekommen war.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte unterdessen die tödliche Messerattacke für sich.

Der Attentäter, der auf der London Bridge Menschen mit einem Messer attackierte, wurde erschossen. - AP

Nun werden gegen Boris Johnson schwere Vorwürfe erhoben. Der Premier solle den Terroranschlag zu seinem politischen Vorteil auszunutzen. Johnson versprach nach der Attacke politische Änderungen, wenn seine Tory-Partei die Wahlen vom 12. Dezember gewinnt.

Boris Johnson Widersetzt sich Angehörigen

Mit seinen Aussagen widersetzte er sich direkt den Wünschen der Familie eines der Opfer. Sie setzten sich laut BBC dafür ein, dass der Tod ihres Sohnes nicht als politisches Instrument missbraucht werde.

Blumen und Bilder für den Getöteten am Tatort in London. - keystone

Sie sagten: «Wir wissen, dass unser Sohn nicht möchte, dass dieser schreckliche, isolierte Vorfall von der Regierung als Vorwand dafür genutzt wird, Strafen gegen Gefangene zu verhängen oder sie länger als nötig in Haft zu halten.»

Johnson schiesst gegen Labour-Partei

Der Anruf schien vergeblich zu sein, Johnson nutzte ein Interview mit BBC Ones um der«linken Regierung» schuld an der Freilassung des Täters zu geben. Johnson: «Seine Freilassung wurde uns von der Labour-Partei mit Unterstützung von Jeremy Corbyn eingebrockt.»

Boris Johnson sei eine «überschätzte Gummi-Badeente», so Hugh Grant. - keystone

Labour-Chef Jeremy Corbyn selber äusserte sich mit Blick auf strafrechtliche Reformen zurückhaltend. Zunächst müsse analysiert werden, wie «alle Aspekte des Strafverfolgungssystems» ineinandergriffen, forderte Corbyn. Die Attacke auf der London Bridge nannte er ein «absolutes Desaster».

Aussagen sorgten für Furore

Johnsons Verhalten sorgte für viel Kritik von britischen Journalisten und politischen Opponenten. Eine Karikatur fasst zusammen, was viele in den Aussagen des Premiers sehen.