Impfstoff gegen RS-Virus in Bayern wird knapp
Kinderärzte warnen vor Engpässen beim RSV-Impfstoff für Babys in Bayern. Die Nachfrage ist hoch, doch Lieferprobleme behindern die Versorgung.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) beklagt Engpässe beim Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für Babys. Laut «Rheinische Post» kritisiert dieser, dass Krankenkassen und Politik eine flächendeckende Impfung verschlafen hätten.
Insbesondere für alle gefährdeten Säuglinge. Die Wartelisten für den Antikörper Nirsevimab sind lang. Der Hersteller Sanofi bemüht sich um Ware aus Frankreich, Spanien und den USA.
Risiken des RS-Virus für Säuglinge ohne Impfstoff
Das RS-Virus kann in jedem Alter auftreten, ist aber besonders für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich. Die Infektion kann von einer einfachen Atemwegsinfektion bis zu schweren Verläufen reichen.
Im vergangenen Winter häuften sich RSV-Fälle in Bayern. Die Lage in einigen Kliniken war angespannt, vor allem in Kinderkliniken in München und Aschaffenburg.
Viele erkrankte Kinder mussten auf weiter entfernte Krankenhäuser verteilt werden.
Befürchtungen für den kommenden Winter
Kinderärzte erwarten auch in diesem Winter überlastete Kinderkliniken. Der BVKJ Nordrhein warnt in der «Rheinischen Post«: es habe sich strukturell weder bei der Medikamentenversorgung noch bei der Klinikauslastung etwas getan.
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Hast du dein Kind gegen RSV impfen lassen?
Angesichts der erwarteten Engpässe plädiert der BVKJ dafür, bei der Krankenhausreform keine weiteren Kinderbetten zu streichen.
Massnahmen zur Verbesserung der Situation
Das bayerische Gesundheitsministerium hat Allgemeinverfügungen erlassen, die es Apotheken ermöglichen, Nirsevimab-haltige Arzneimittel aus anderen Staaten einzuführen.
Das Ministerium zeigt sich zuversichtlich, dass die Nachfrage mittelfristig gedeckt werden kann. Die Ständige Impfkommission empfiehlt seit diesem Sommer eine einmalige Injektion des Antikörpers Nirsevimab für Neugeborene und Säuglinge.
Virtuelle Kinderklinik als Lösungsansatz
Um die Situation zu verbessern, hat Bayern eine «virtuelle Kinderklinik» gestartet. Das System soll ein schnelleres Belegungsmanagement ermöglichen und unnötig lange Anfahrten vermeiden.
39 von 44 infrage kommenden Krankenhäusern beteiligen sich an diesem Angebot bereits.