In Ostukraine Sjewjerodonezk weiter Zentrum schwerster Kämpfe
Die Lage rund um Sjewjerodonezk sei die schlimmste im ganzen Land, sagte der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Ortschaften in der Region Sjewjerodonezk stünden unter Feuer, sagte der Gouverneur.
- Teils hätten es die ukrainischen Streitkräfte geschafft, den Feind aufzuhalten.
Im Osten der Ukraine dauert nach dem Angriff russischer Truppen der Kampf um die Grossstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk an. Die Lage dort sei die schlimmste im ganzen Land, sagte der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, in einer am Sonntag veröffentlichten Videoansprache. «Es ist unmöglich, den Beschuss zu zählen.»
Viele Ortschaften in der Region stünden unter Feuer, sagte Hajdaj. Besonders schwierig sei die Situation in dem Ort Toschkiwka südlich des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk. Dort versuchten die russischen Angreifer eine Verteidigungslinie zu durchbrechen. Teils hätten es die ukrainischen Streitkräfte geschafft, den Feind aufzuhalten.
In Sjewjerodonezk wurde die Chemiefabrik Azot beschossen, wie Hajdaj sagte. Zuvor hatten die prorussischen Separatisten mitgeteilt, Zivilisten, die in den Bunkern der Industrieanlage Schutz gesucht hatten, hätten das Werksgelände verlassen.
Viele Menschen in Schutzbunkern
Hajdaj zufolge haben viele Menschen sich in Schutzbunker begeben, weil russische Truppen gezielt Wohnviertel mit schwerer Artillerie beschiessen. «Wahrscheinlich wollen alle jetzt fliehen, aber eine solche Möglichkeit gibt es aktuell nicht», sagte Hajdaj.
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in Kiew sind bei den anhaltend schweren Kämpfen im Donbass die russischen Truppen im Bereich des wichtigen Verkehrsknotenpunkts Bachmut zurückgedrängt worden. Es seien bis zu 150 Angreifer «vernichtet» worden. Von unabhängiger Seite überprüfen liessen sich diese Angaben nicht.
Der Generalstab in Kiew meldete eine Vielzahl von Kämpfen im Osten des Landes, darunter besonders auch in der Region Slowjansk im Gebiet Donezk. Immer wieder gebe es auch Luftangriffe gegen zivile Infrastruktur, heiss es.