Italien: Rimini sucht mit KI nach verlorenen Kindern am Strand
Künstliche Intelligenz hilft in Rimini (I) bei der Suche nach vermissten Kindern. Ein neues Computerprogramm kann sie in über 100 Sprachen ausrufen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Rimini hilft KI, vermisste Kinder in 100 Sprachen zu finden.
- «Publiphono» hat bereits über 130'000 Kinder zurück zu den Eltern gebracht.
- In dieser Saison gab es etwa 250 Verlustmeldungen.
Der Albtraum aller Eltern im Sommerurlaub: Der Strand ist völlig überfüllt und plötzlich ist das Kind weg. Im Badeort-Klassiker Rimini an der italienischen Adria hilft jetzt künstliche Intelligenz (KI) ausländischen Urlaubern dabei, verloren gegangenen Nachwuchs wiederzufinden. Über Lautsprecher können Kinder mithilfe eines neuen Computerprogramms in mehr als 100 verschiedenen Sprachen ausgerufen werden.
Je nach Dringlichkeit wird auch die Tonlage geändert. Schon seit 1946 gibt es die Lautsprecher für wichtige Durchsagen in Rimini. Anfangs waren es nur sieben, inzwischen sind es fast 150.
«Stimme des Strandes»: Publiphono
Die «Stimme des Strandes» hat auch einen eigenen Namen: Publiphono. Nach Angaben der Betreiberfirma konnten in all den Jahren bereits mehr als 130'000 Kinder zurück zu den Eltern gebracht werden.
In der laufenden Saison wurden nach Berichten der örtlichen Presse bislang etwa 250 Verlustmeldungen ausgestrahlt. Dabei ging es meist um Kinder, aber auch um ältere Strandbesucher und Hunde. Der Lokalzeitung «Corriere di Romagna» zufolge kam in etwa zehn Prozent der Fälle KI zum Einsatz.
KI im Einsatz: Mehr als nur Sprachprogramme
Ein Sprecher der Betreibergesellschaft sagte: «Die Anwendung unterscheidet sich von gewöhnlichen Sprachprogrammen dadurch, dass sie tiefe neuronale Netze und Algorithmen des maschinellen Lernens nutzt. Was gründlichere und anspruchsvollere Texte ermöglicht.»
Die 150'000-Einwohner-Stadt Rimini gehört mit ihren vielen flachen Stränden zu Italiens meistbesuchten Badeorten. Diese Woche werden dort bis zu 35 Grad erwartet.
Umfrage
Bist du als Kind mal verloren gegangen?
Die Bademeister äusserten sich sehr zufrieden mit der Hilfe durch KI. Grundsätzlich empfehlen sie aber auch, sich genau zu merken, an welchem Strand man sich befindet. Und welche Farbe Bikini, Badeanzug oder Badehose des Kindes hat.