Italienische Polizei findet 500 Jahre alte «Salvator Mundi»-Kopie

In Neapel wurde eine 500 Jahre alte Kopie von Leonardo da Vincis «Salvator Mundi» gefunden. Dem Museum war der Diebstahl noch gar nicht aufgefallen.

Eine andere «Salvator Mundi»-Kopie 2019 in Paris. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Polizei hat eine 500 Jahre alte «Salvator Mundi»-Kopie gefunden.
  • Das Museum hatte den Diebstahl wegen der Corona-Pandemie nicht bemerkt.
  • Das Original von Leonardo da Vinci ist das teuerste Kunstwerk der Welt.

In einer Wohnung in Neapel hat die italienische Polizei eine 500 Jahre alte Kopie des Da-Vinci-Meisterwerks «Salvator Mundi» gefunden. Der 36 Jahre alte Besitzer der Wohnung sei wegen Hehlerei festgenommen worden, nachdem das Bild in seinem Schlafzimmerschrank entdeckt worden sei, teilten die Ermittler am Montagabend mit. Das Bild wurde dem Doma-Museum der Kirche San Domenico Maggiore in Neapel zurückgegeben, das den Diebstahl des Bildes gar nicht bemerkt hatte.

Da Vincis «Salvator Mundi» vor seiner Versteigerung. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Es handelt sich um die Kopie des «Salvator Mundi» von Leonardo da Vinci, dessen Titel sich mit Erlöser oder Heiland der Welt übersetzen lässt. Es zeigt Jesus Christus, der seine rechte Hand zum Segensgruss erhoben hat und in der linken Hand eine Kristallkugel hält. Das Original wurde 2017 bei Christie's für 450 Millionen Dollar (373 Millionen Euro) versteigert und ist damit das teuerste Kunstwerk der Welt. Seit der Auktion wurde es nicht mehr öffentlich ausgestellt.

Museum bemerkt Diebstahl nicht

Die Kopie wurde Experteneinschätzungen zufolge Anfang des 16. Jahrhundert von Giacomo Alibrandi gemalt. Dass das Ölgemälde von dem Museum in Neapel nicht vermisst wurde, hängt mit der Corona-Pandemie zusammen. Wegen der zu ihrer Eindämmung verhängten Restriktionen war seit drei Monaten kein Museumsmitarbeiter mehr in dem Raum, in dem die «Salvator Mundi»-Kopie aufbewahrt worden war.

Die Polizei prüft nun, wie das Bild verschwand. Einbruchsspuren fanden sich laut Staatsanwalt Giovanni Melillo nicht in dem Museum. Er geht davon aus, dass es sich um einen Auftragsdiebstahl durch eine Organisation handelt, die im internationalen Kunsthandel aktiv ist.