Kann Anti-Corona-Demo in Konstanz überhaupt stattfinden?
Nach Berlin möchten Corona-Skeptiker in Konstanz demonstrieren. Die Versammlungsfreiheit werde geschützt, doch hofft die Stadt auf Demos ohne Rechtsextreme.
Das Wichtigste in Kürze
- Corona-Gegner wollen am 3. Oktober in Konstanz demonstrieren.
- Ein Antrag für eine Demo liegt aktuell nicht vor.
- In Konstanz hofft man, dass diesmal keine Rechtsextremen dabei sind.
Nachdem die Anti-Corona-Demo in Berlin aus dem Ruder gelaufen war, plant die Bewegung «Querdenken» ihre nächste Kundgebung in Konstanz. Diese soll am 3. Oktober also unweit der Schweizer Grenze stattfinden. In der Stadt am Bodensee ist man darüber nur mässig erfreut.
Walter Rügert, Pressesprecher der Stadt Konstanz, bestätigt diese Nachricht auf Anfrage von Nau.ch. «Wir haben auch schon davon gehört, dass eine Menschenkette mit 250'000 Teilnehmern aus der Vierländer-Region Deutschland, Schweiz, Österreich und Liechtenstein geplant sei.» Ein Antrag zu einer Demonstration des «Querdenken»-Vereins oder einer Menschenkette liege der Stadt zurzeit nicht vor.
Für 3. Oktober sind schon fünf Demos beantragt
«Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut, das wir selbstverständlich schützen», sagt Rügert weiter. Wenn ein Antrag eingereicht werde, werde geprüft, ob er bestätigt werden kann. «In der gegenwärtigen Situation würden sicher Auflagen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln einhalten und Einhaltung der Hygieneregeln erteilt.»
Doch ob die Demonstration überhaupt stattfinden kann, ist aus einem anderen Grund unsicher. Rügert: «Es sind für den 3. Oktober bereits fünf andere Demonstrationen beziehungsweise Versammlungen beantragt, sodass es eher schwierig werden könnte, eine weitere Demonstration zu bestätigen.»
In Konstanz hofft man, dass diese Demonstration nicht von Rechtsextremen geprägt wird, wie das in Berlin der Fall war. Rügert: «Alte Reichskriegsflaggen und entsprechende Parolen möchten wir hier nicht sehen und hören.»