Klimawandel führt zu Boom von Öko-Bestattungen in Paris
Der Klimawandel macht nicht einmal vor dem Tod halt. Friedhöfe in Paris bieten darum jetzt Öko-Bestattungen an – das Geschäft boomt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Paris boomen Öko-Bestattungen.
- Sogar die letzte Ruhe soll so CO2-neutral wie möglich sein.
Der Herbst ist hier, die Blätter werden braun, doch in Frankreich wird alles immer grüner. Angetrieben durch Präsident Emanuel Macron versuchen die Franzosen fieberhaft ihren Teil des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. Der Premierminister machte erst kürzlich deutlich, dass der Umweltschutz in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit höchste Priorität hat.
Dieses Umdenken bekommt man jetzt an einem unerwarteten Ort zu spüren. Auf den Pariser Friedhöfen boomen Öko-Bestattungen, wie der «Deutschlandfunk» berichtet.
Öko-Bestattungen dank Klimawandel «en vogue»
Frank Vasseur, Inhaber eines französischen Bestattungsunternehmens, bestätigt, dass umweltfreundliche Bestattungen sehr «en vogue» seien. Ungefähr jede vierte Anfrage enthalte entsprechende Wünsche.
In extra abgesteckten Friedhof-Parzellen ist darum Platz für ökologische Bestattungen reserviert. «Im Gegensatz zu den übrigen Abteilungen werden hier alle Verstorbenen in Särgen bestattet, die entweder aus Karton bestehen oder aus heimischem Holz, das unbehandelt ist.» Dies erklärt die zuständige Pariser Bürgermeisterin Pénélope Komitès.
«Hier wird direkt in die Erde gegraben und nur mit Erde zugedeckt.» Für die Namen würden Holzstelen, keine Steine aufgestellt. «Die Leiche darf nicht chemisch behandelt und soll möglichst in Kleidern aus Naturfasern bestattet werden.»
Ebenfalls im Trend seien Bio-Urnen aus Salz, Sand oder Lehm. Die Angehörigen können die Asche so verstreuen, vergraben oder versenken. In Frankreich werden rund die Hälfte aller Toten eingeäschert. Über den CO2-Aufwand des Kremationsprozesses ist allerdings nichts bekannt.
Günstigere Alternative
Das Rathaus bietet die Öko-Bestattungen sogar rund 20 Prozent günstiger als die herkömmliche Variante an. Dies, obwohl der Aufwand dafür wesentlich grösser ist. Die Praxis soll so besser verbreitet werden können.