Krankenhaus-Deal auf Malta: Durchsuchung bei Ex-Regierungschef

Im Rahmen einer Ermittlung wurde das Haus von Maltas Ex-Regierungschef durchsucht. Joseph Muscat soll Geld von einer Firma erhalten haben.

Der Hafen von Valletta in Malta. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchsuchung bei Maltas früherem Regierungschef Joseph Muscat.
  • Der 47-Jährige habe Geld von der Betreiber-Firma der staatlichen Krankenhäuser erhalten.

Die maltesische Polizei hat im Rahmen einer Ermittlung zu einer millionenschweren Krankenhaus-Privatisierung das Haus des früheren Regierungschefs Joseph Muscat durchsucht. Er habe ihnen alles gegeben, was sie wollten, darunter Dokumente und elektronische Geräte von ihm, seiner Frau oder seinen Töchtern. Das erklärte der 47-Jährige der «Times of Malta» am Mittwoch. Er selbst sei nur «halb überrascht» über die Durchsuchung gewesen, da er zuvor einen Hinweis bekommen habe.

Die Justiz untersucht dem Medienbericht zufolge einen Vertrag zur Privatisierung dreier staatlicher Krankenhäuser. Dabei ging es um mehrere Millionen Euro ging. Das Geschäft wurde zur Amtszeit Muscats vereinbart.

Politiker soll Geld von Klinik-Firma erhalten haben

Der Politiker soll 60'000 Euro von der Firma erhalten haben, die später die Kliniken betrieb. Muscat gab an, das Geld für Beratertätigkeiten bekommen zu haben, die mit Malta zu tun hatten. «Ich bestreite jegliches Fehlverhalten», erklärte er am Mittwoch.

Der ehemalige Vorsitzende der sozialdemokratischen Partit Laburista war von 2013 bis Januar 2020 Ministerpräsident des kleinsten EU-Landes. Er errang mit der Partei zwei Wahlsiege in Folge. Im Zusammenhang mit dem Mord an der Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia trat er nach Korruptionsvorwürfen schliesslich zurück.