Kreml weist Schuld für Stopp der Gaslieferungen dem Westen zu

Die russische Gaslieferung über die Pipeline Nord Stream 1 wurde eingestellt. Schuld ist laut dem Kreml der Westen – insbesondere die EU und Kanada.

Die Pipeline Nord Stream 1 ist für Deutschland die Hauptversorgungsleitung mit russischem Gas - im Bild die Gasempfangsstation in Lubmin/Mecklenburg-Vorpommern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/STEFAN SAUER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kreml fühlt sich für die Einstellung der russischen Gaslieferung nicht schuldig.
  • Der Westen wird für den Stopp über die Pipeline Nord Stream 1 verantwortlich gemacht.
  • Der Kreml weist die Schuld insbesondere der EU, Kanada und Grossbritannien zu.

Der Kreml hat die Schuld für die Einstellung der russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 von sich gewiesen und den Westen dafür verantwortlich gemacht.

«Wir sehen endlose Versuche, die Verantwortung für das Geschehen irgendwie auf uns abzuwälzen. Wir weisen diese Versuche kategorisch zurück und bestehen darauf, dass der kollektive Westen - in dem Fall die EU, Kanada und Grossbritannien - daran Schuld hat, dass die Situation am jetzigen Punkt angekommen ist».

Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Montag. Das sei keine «haltlose» Behauptung, betonte Peskow.

Politischer Hintergrund für Lieferstopp vermutet

Die Aussage beruhe auf konkreten Fakten zu den Turbinen, ihrer Reparatur und ihrem Transport, so der Kremlsprecher. Er hoffe, dass die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja sich irgendwie reparieren lasse, sagte Peskow.

Turbine von Gazprom. - Stefan Sauer/dpa

Gazprom hatte am Samstag nach eine planmässigen Wartung der Turbine die Gaslieferungen nach Europa nicht wieder aufgenommen. Das Unternehmen begründete dies mit angeblich austretendem Öl aus der Maschine. Im Westen wurden Zweifel an dieser Version geäussert und ein politischer Hintergrund für den Lieferstopp vermutet.