Kremlchef Putin besorgt über neue Kämpfe im Südkaukasus
Wladimir Putin sieht die Lage in Berg-Karabach im Südkaukasus mit Sorge. Der Präsident Russlands forderte zugleich einen Waffenstillstand.
Das Wichtigste in Kürze
- Kremlschef Wladimir Putin zeigt sich besorgt über die Lage im Südkaukasus.
- Am Mittwoch telefonierte Putin mit seinem aserbaidschanischen Kollegen Ilham Aliyev.
- Er hoffe, dass dieser Krieg bald beendet wird und fordert einen Waffenstillstand.
Russlands Präsident Wladimir Putin sieht die Lage in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus mit Sorge. «Das ist eine Tragödie. Wir sind sehr besorgt», sagte der Kremlchef am Mittwoch im TV-Sender Rossija-24. Auf beiden Seiten würden Menschen sterben, und es gebe Verluste.
Nach Putins Angaben leben in Russland etwa zwei Millionen Aserbaidschaner und mehr als zwei Millionen Armenier. «Viele russische Bürger haben enge, freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen zu beiden Republiken.»
Russland steht hinter Armenien
Der seit Jahrzehnten dauernde Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken war vor mehr als einer Woche eskaliert. Seither ist es zu den schwersten Gefechten seit Jahren gekommen. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld daran. Die Türkei steht auf der Seite Aserbaidschans, Armenien sieht Russland als Schutzmacht.
Putin telefonierte dazu bereits mit dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan. Am Mittwoch sprach der Kremlchef an seinem 68. Geburtstag mit seinem aserbaidschanischen Kollegen Ilham Aliyev.
Dabei ging es nach aserbaidschanischen Angaben auch um den Konflikt in Berg-Karabach, Details wurden zunächst nicht bekannt.
Putin fordert Waffenstillstand
Putin sagte in dem Fernsehinterview: «Wir hoffen, dass dieser Konflikt bald beendet sein wird.» Er forderte zugleich einen Waffenstillstand. «Das müssen beide Seiten so schnell wie möglich umsetzen.» Russland hat in Armenien eine Militärbasis.
In einem Vertrag ist geregelt, in welchen Fällen Russland seinen Verbündeten etwa bei einer Bedrohung unterstützt. «Wir haben unsere Verpflichtungen stets erfüllt und werden sie auch weiterhin erfüllen», sagte Putin. Die Kämpfe seien derzeit aber nicht auf dem Staatsgebiet Armeniens.