Krim Brücke: Putin droht, Korridore für Getreide zu schliessen
Putin droht mit dem Aus des Getreideabkommens. Der Grund: Der Sprengsatz, der die Krim Brücke zerstört hat, könnte ihm zufolge über Seekorridore gekommen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland vermutet, dass der Sprengstoff per Seeweg zur Krim-Brücke gelangt sei.
- Deshalb droht Putin nun mit einem Ende des Getreideabkommens.
Mittels humanitärer Korridore wird Getreide aus der Ukraine exportiert. Russlands Präsident Wladimir Putin hat jetzt mit einem Aus für das Getreideabkommen gedroht. Hintergrund: die Explosion auf der Krim-Brücke.
Der russische Geheimdienst FSB habe die Information, dass der Sprengsatz für die Brücke auf dem Seeweg aus Odessa gekommen sei. Das sagte Putin am Freitag an einer Medienkonferenz beim Gipfel in Astana.
Krim Brücke: Noch keine endgültigen Beweise
«Wenn sich herausstellt, dass dafür die humanitären Korridore für die Ausfuhr von Getreide genutzt wurden, dann schliessen wir sie.» Derzeit gebe es allerdings noch keine endgültigen Beweise dafür, gestand er ein.
Am Vortag hatte schon Putins Berater Juri Uschakow die Verlängerung des Abkommens in Frage gestellt. Dies, weil Versprechungen gegenüber Russland, Sanktionen im Bereich des Lebens- und Düngemittelexports abzuschwächen, nicht eingehalten worden seien. So lägen unter anderem noch 300'000 Tonnen russischer Düngemittel in europäischen Häfen fest.
Ukrainische Häfen monatelang blockiert
Infolge des Ende Februar begonnenen russischen Angriffskriegs war in der Ukraine monatelang die Abfuhr von Getreide in den Häfen blockiert. Seit Juli sind drei ukrainische Seehäfen wieder für die Ausfuhr geöffnet, um die Lage auf den Weltmärkten zu entspannen.
Die Schiffe werden durch einen Korridor im Schwarzen Meer geleitet. Vermittler des Abkommens ist die Türkei. Allerdings hatte Putin schon Anfang September das Abkommen als «Abzocke» kritisiert. Die Versprechungen zu einer Lockerung der Sanktionen gegenüber Russlands seien nicht eingehalten worden.