Kritik an Londoner Polizei wegen Umgangs mit Partygate-Affäre
Nachdem Fotos von Premierminister Boris Johnson bei einer illegalen Party aufgetaucht sind, muss die Polizei in London wieder Kritik einstecken.
Das Wichtigste in Kürze
- Premierminister Boris Johnson hatte illegale Lockdown-Partys während Corona gefeiert.
- Nun ist ein Foto Johnsons mit einem erhobenen Glas an einer Party aufgetaucht.
- Einen Strafbefehl erhielt er dafür nicht, weshalb die Polizei jetzt in der Kritik steht.
Die Londoner Polizei steht in der Affäre um illegale Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street erneut in der Kritik. Bürgermeister Sadiq Khan von der oppositionellen Labour-Partei forderte von der Polizei am Dienstag Auskunft über ihre Ermittlungen.
Zuvor waren Fotos aufgetaucht, die den konservativen Premierminister Boris Johnson bei einer Feier mit erhobenem Glas zeigen. Dies während der strikten Corona-Beschränkungen. Auf einem Tisch vor ihm stehen mehrere geöffnete Weinflaschen. Einen Strafbefehl erhielt Johnson dafür jedoch nicht.
Khan sagte im Sender Sky News dazu: «Das war klar eine Party. Er hat sein Glas erhoben, und da waren leere Weinflaschen. Ich denke, die Polizei sollte erklären, wie sie zu ihren Schlüssen gekommen sind.» Wegen der Teilnahme an einer anderen Feier wurde Johnson bestraft.
Johnson hatte Lockdown-Partys abgestritten
Die Ermittlungen sind inzwischen abgeschlossen. Scotland Yard zufolge wurden bei acht Zusammenkünften Verstösse festgestellt. Insgesamt ergingen Strafbefehle gegen 83 Beteiligte.
Nun wird mit der Veröffentlichung des internen Untersuchungsberichts durch die Spitzenbeamtin Sue Gray gerechnet. Die polizeilichen Ermittlungen hatte dies bislang verhindert und damit nach Ansicht von Kritikern Johnson wertvolle Zeit verschafft.
Der Premierminister muss sich aber auch einer parlamentarischen Untersuchung stellen, ob er das Unterhaus in der Sache belogen hat. Zunächst hatte er jegliche illegale Lockdown-Partys abgestritten.