Lettland würdigt Nato-Beistand und fordert weitere Verstärkung
Lettlands Staatspräsident Egils Levits hat den Schutz der Nato-Ostflanke durch das von Kanada geführte Nato-Bataillon in seinem Land gewürdigt. «Dies ist nicht nur eine Trainingsmission, sondern operative Abschreckung», sagte Levits am Mittwoch bei einer Zeremonie anlässlich des fünfjährigen Bestehens des multinationalen Gefechtsverbands auf dem lettischen Militärstützpunkt Adazi. Die Nato-Einheit demonstriere die Entschlossenheit der Alliierten, jedes einzelne Mitglied des Bündnisses zu verteidigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine drängte Levits aber auf eine weitere Stärkung der Nato-Ostflanke.
Die bisherige Nato-Stolperdrahtlogik zur Verteidigung des Baltikums reiche nicht mehr aus. «Im Falle eines Angriffs muss jeder der baltischen Staaten zumindest alliierte Streitkräfte in Brigadenstärke bereitstehen haben», sagte der lettische Staatschef. «Ich hoffe, dass auf dem Nato-Gipfel Ende Juni in Madrid Entscheidungen getroffen werden, die das gesamte Bündnis stärker und die Mitgliedsländer sicherer machen.»
Als Reaktion auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland hatte die Nato 2017 jeweils einen Gefechtsverband in die drei baltischen Staaten und nach Polen entsandt. Kanada führt dabei als sogenannte Rahmennation die Nato-Einheit in Lettland an, die durch zusätzliche Truppenkontingente zuletzt auf etwa 1700 Mann verstärkt wurde.
Lettland grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus. Der mittlere der drei Baltenstaaten gehört wie Estland und Litauen seit 2004 der Nato und der EU an.