Mann klettert in Sandalen auf Zugspitze

Für Bergsteiger sollte eine Sache oberste Priorität haben: Die Sicherheit. Ein Mann, der in Sandalen die Zugspitze besteigt, löst nun Debatten aus.

Ein Mann klettert in Birkenstock-Sandalen auf die Zugspitze. - Instagram /@mountainguide4you

In luftiger Höhe ist Sicherheit das A und O – und eine Missachtung kann Leben kosten. Regelmässig holen Bergretter ihre «Patienten» aus den skurrilsten Situationen. Meist sind diese selbstverschuldet – und oft gibt es einen bösen Ausgang, bevor die Menschen geborgen werden können.

Nicht verwunderlich, dass ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video nun heftige Diskussionen auslöst: Es zeigt einen Mann, der mit nackten Füssen in Birkenstock-Sandalen die Zugspitze erklimmt. Die Zugspitze ist mit seinen 2962 Metern über Normalhöhennull der höchste Berg Deutschlands.

Insta-Schnappschuss steht über Sicherheitsbedenken

Der Bergführer und Ausbilder «Mountainguide 4 You» kommentiert auf Instagram: «Pit Schubert hätte seine wahre Freude gehabt, heute waren wieder die Spezialisten unterwegs.» Der verstorbene Bergsteiger Pit Schubert war jahrelanger Leiter des Sicherheitskreises des Deutschen Alpenvereins.

Die Zugspitze ist mit 2962 Metern der höchste Berg in Deutschland. Garmisch-Partenkirchen ist ein guter Ausgangspunkt, um sie zu erklimmen. - Unsplash

Wie unter anderem «Focus» berichtet, wird das Klettern ohne geeignete Ausrüstung fast schon zur neuen Normalität. Oftmals handelt es sich dabei um Touristen, die nichts anderes im Sinn haben als den perfekten Schnappschuss für ihr Instagram-Profil. So beschreibt auch der Bergführer die Zugspitze in seinem Post als «Deutschlands höchsten Instagram Spot».

Zugspitze auf Sandalen: «Wer kann, der kann»

Doch unter den mehrheitlich negativen Kommentaren des vielfach geteilten Videos finden sich auch solche, die den Sandalen-Träger verteidigen: «Wer kann, der kann. Manche klettern in Sandalen besser als andere in Decathlon-Vollmontur. Ich würde es weder machen noch empfehlen, aber haten muss auch nicht sein», schreibt einer.

Die Bergbahnen empfehlen jedenfalls weiterhin geeignete Ausrüstung, appellieren aber an die Eigenverantwortung: «Die Gäste befinden sich im freien, also ungesicherten Gelände. Dort ist mit alpinen und teils hochalpinen Gefahren zu rechnen», zitiert «BR24» die Pressesprecherin Verena Tanzer.

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Erst im April berichteten wir über die Rettung zweier Männer, die in Jogginghose und Sneakern auf den Gipfel des Berges wollten. Bei niedrigen Temperaturen, Schnee und turbulenten Windverhältnissen wurden die unterkühlten Bergsteiger mittels Hubschrauber vom Berg geholt.