Mehrfache Staatsbürgerschaft: Nein bei den Liechtensteinern

Am Freitag lehnte die Liechtensteiner Stimmbevölkerung gleich drei Vorlagen ab. Darunter befand sich auch die mehrfache Staatsbürgerschaft.

Liechtenstein lehnt die mehrfache Staatsbürgerschaft ab. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stimmberechtigten in Liechtenstein haben am Sonntag über drei Vorlagen abgestimmt.
  • Alle drei wurden dabei abgelehnt.
  • Die Vorlage über die doppelte Staatsbürgerschaft war eine der drei Initiativen.

Am Sonntag haben die Liechtensteiner über drei Vorlagen abgestimmt – und alle abgelehnt. Unter anderem ging es um die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft. Davon hätten Schweizerinnen und Schweizer profitieren können.

Mit 10'262 zu 6417 Stimmen (61,5 Prozent Nein-Stimmen) wurde die mehrfache Staatsbürgerschaft abgelehnt. Deshalb bleibt es beim Status quo: Wer sich in Liechtenstein einbürgern lassen will, muss die angestammte Staatsbürgerschaft aufgeben.

Wäre die Vorlage angenommen worden, hätten Staatsangehörige der EU/EWR-Staaten sowie der Schweiz profitieren können. Bei der Einbürgerung in Liechtenstein hätten sie nicht auf ihre Staatsbürgerschaft verzichten müssen.

Nicht nur mehrfache Staatsbürgerschaft abgelehnt

Die zweite Vorlage wurde mit 10'382 zu 6274 Stimmen abgelehnt (62,3 Prozent Nein). Ein Verpflichtungskredit von 71,3 Millionen Franken wäre für die Erneuerung der S-Bahn zwischen Feldkirch (A) und Buchs SG eingesetzt worden.

Mit 13'120 zu 3540 Stimmen (78,8 Prozent Nein) abgelehnt wurde schliesslich auch eine Verfassungsinitiative mit dem Namen «HalbeHalbe». Die Verfassung sollte mit dem Satz ergänzt werden: «Die ausgewogene Vertretung von Frauen und Männer in politischen Gremien wird gefördert.» Das Parlament hatte den Verfassungszusatz zur Ablehnung empfohlen; er sei nicht zweckmässig.

In Liechtenstein sind gut 20'000 Einwohnerinnen und Einwohner stimm- und wahlberechtigt.