Millicent Fawcett: Erste Frauenstatue am Parliament Square in London

Die britische Frauenrechtlerin Millicent Fawcett erhält ihr neunzig Jahre nach ihrem Tod ihr Denkmal am Londoner Parliament Square. Es ist die erste Frauenstatue auf dem Platz.

Bürgermeister Sadiq Khan (links) war bei der Enthüllung dabei. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Londoner Parliament Square ist um eine Statue reicher.
  • Verewigt wird die Frauenrechtlerin Millicent Fawcett.
  • Sie ist die erste Frau, die auf dem Platz auf diese Weise gewürdigt wird.

Der Londoner Parliament Square hat zum ersten Mal eine Frauenstatue. Neben Helden wie Kriegspremier Winston Churchill und dem indischen Unabhängigkeitsführer Mahatma Ghandi aus Indien ist nun auch die Frauenrechtlerin und Suffragette Millicent Fawcett in Form einer Bronzestatue vertreten.

Zur Einweihung am Dienstag kamen unter anderem Premierministerin Theresa May und Bürgermeister Sadiq Khan. Die Statue diene als «Erinnerung an ein aussergewöhnliches Leben», sagte May. Khan mahnte, es gebe immer noch zu tun, bis echte Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern erreicht sei.

Für Frauenwahlrecht eingesetzt

Die Suffragetten-Bewegung erreichte, dass Frauen 1918 in Grossbritannien das Wahlrecht erhielten. Das Privileg war aber nur auf Frauen beschränkt, die über 30 Jahre alt waren und ein Minimum an Vermögen besassen. Erst 1928 wurde in dem Staat das allgemeine Frauenwahlrecht eingeführt. Ein Jahr später starb Fawcett.

Anders als einige ihrer Mitstreiterinnen setzte sich Fawcett ausschliesslich für friedlichen Protest ein. Dennoch zollte sie der radikalen Suffragette Emily Davison Tribut, als diese 1913 nach einer Aufsehen erregenden Protestaktion starb: Sie hatte sich bei einem Pferderennen vor das königliche Pferd geworfen.