Milos Zeman sorgt mit Äusserung zu Fall Khashoggi für Empörung
Jamal Khashoggi war Anfang Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden. Tschechiens Präsident Milos Zeman ist trotzdem für einen Scherz zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Milos Zeman, tschechischer Präsident, hat einen makabren Scherz im Fall Khashoggi kopiert.
- Zeman war bereits früher mit abfälligen Äusserungen über Journalisten aufgefallen.
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat einen makabren Scherz zum Tod des saudischen Journalisten und Regierungskritikers Jamal Khashoggi wiedergegeben. Er habe im Internet eine «schöne Fotografie» gesehen, auf der er selbst zu sehen sei, sagte der 74-Jährige heute Mittwoch nach Angaben der Agentur CTK. «Auf diesem Foto ist eine Sprechblase: Ich mag Journalisten – und ich lade sie vielleicht zu einem Abendessen in die saudische Botschaft ein», führte Zeman demnach weiter aus.
Khashoggi war Anfang Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden. Zeman war bereits in der Vergangenheit mit abfälligen Äusserungen über Journalisten aufgefallen. So hatte er bei einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin offenbar im Scherz gesagt, es seien zu viele Reporter anwesend, die daher «liquidiert» werden sollten.
Tschechische Politiker reagierten entsetzt auf die neueste Äusserung Zemans. «Eine rücksichtslose Erbärmlichkeit», schrieb der Europaabgeordnete Pavel Telicka bei Twitter. Dem Präsidenten sei nicht einmal der Tod eines unschuldigen Menschen heilig, kritisierte der Vorsitzende der konservativen TOP09, Jiri Pospisil.