Nach mRNA-Impfung: Herzkrankheit bei Jugendlichen in Deutschland

In Deutschland wurden bei Kindern und Jugendlichen 24 Fälle einer Herzmuskelentzündung registriert. Zuvor erhielten sie den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Ein Jugendlicher wird mit dem Serum von Biontech/Pfizer geimpft. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wurden Fälle von Herzmuskel-Entzündungen nach der Corona-Impfung gemeldet.
  • 24 Kinder und Jugendliche erkrankten bis Ende Juli daran.
  • Es gibt keine Meldung über einen Todesfall.

Aus anderen Ländern war bereits über Fälle von Myokarditis nach Corona-Schutzimpfungen bei Kindern und Jugendlichen berichtet worden. Auch in Deutschland gibt es Fälle.

Das für die Sicherheit von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat 24 Fälle einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach Corona-Impfungen registriert. Dies bis Ende Juli bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die den Biontech-Wirkstoff erhalten haben.

mRNA: Positives Nutzen-Risiko-Verhältnis von Impfstoffen

Die Fälle seien häufiger nach der zweiten Impfung beobachtet worden, heisst es im Sicherheitsbericht des Instituts. Dieser wurde am Freitag in Langen (Hessen) veröffentlicht. Betroffen seien 22 männliche und 2 weibliche Jugendliche. Es gebe keine Meldung über einen Todesfall.

Die Daten wiesen darauf hin, dass mehr Fälle berichtet wurden als statistisch zufällig zu erwarten sei. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der mRNA-Impfstoffe wie dem von Biontech/Pfizer bewertet das PEI dennoch weiter positiv. Dies unter anderem wegen der Seltenheit der Berichte. Insgesamt seien Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 in dem Zeitraum mehr als 1,3 Millionen Impfdosen gespritzt worden.

Ein Kinder- und Jugendarzt drückt ein Abtupftuch auf die Impfstelle (Symbolbild). Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff ist seit 31. März 2021 auch für die Impfung von 12- bis 15-Jährigen zugelassen. Die 24 Fälle von Herzmuskelentzündung waren dem Bericht zufolge die häufigste schwerwiegende gemeldete Nebenwirkung. Bei sieben weiblichen Jugendlichen sei eine anaphylaktische Reaktion aufgetreten, zudem seien sechs Krampfanfälle gemeldet worden.