Nach Unglück in Bayern (DE): Bahn-Fahrdienstleiter festgenommen
Ein Personenzug fährt nachts in einen stehenden Güterzug, zwei Menschen sterben. Die Ermittler schliessen ein technisches Problem aus, der Fahrdienstleiter soll verantwortlich sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Zugunglück in Bayern (DE) sei auf ein menschliches Verschulden zurückzuführen.
- Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Haftbefehl wegen fahrlässiger Tötung erlassen wird.
- Die Polizei schliesst einen technischen Defekt aus.
Nach dem Bahnunfall mit zwei Toten bei Aichach in Bayern hat die Polizei den 24 Jahre alten Fahrdienstleiter festgenommen. Ersten Ermittlungen zufolge sei der Unfall auf menschliches Versagen zurückzuführen, teilten Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium in Augsburg am Dienstag mit.
Staatsanwaltschaft prüft Beantragung eines Haftbefehls
Am Montagabend war gegen 21.15 Uhr eine Regionalbahn wenige Hundert Meter vor dem Bahnhof im schwäbischen Aichach frontal in einen stehenden Güterzug gefahren. Der 37 Jahre alte Zugführer des Personenzuges und eine 73 Jahre alte Passagierin starben. 14 Menschen wurden zudem teils schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob gegen den 24 Jahre alten Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn (DB) ein Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der fahrlässigen Tötung beantragt wird.
Kein technischer Defekt
Der Mann soll dafür verantwortlich sein, dass die beiden Züge zusammenstiessen. Ein technischer Defekt könne nach ersten Ermittlungen ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings könne noch nicht gesagt werden, was der 24-Jährige konkret falsch gemacht hat. «Dafür ist es noch viel zu früh», sagte Polizeisprecher Markus Trieb.
Am Dienstag ermittelte die Kripo weiterhin vor Ort. Zudem soll im Laufe des Tages noch ein externer Gutachter an die Unfallstelle kommen. Zunächst blieb die Unfallstelle weiträumig abgesperrt. Die beiden Züge standen auch am Dienstagvormittag weiterhin an dem Unglücksort.