Nächstes Verfahren zum Signa-Fall gegen Benko startet am Mittwoch

Am Mittwoch steht am Landesgericht Innsbruck eine weitere Sitzung im Zusammenhang mit René Benko an. Gegenstand wird die Familie Benko Privatstiftung sein.

Immobilien-Unternehmer René Benko. (Archivbild) - Expa/Johann Groder/APA/dpa

Nach der Verhandlung im Konkursverfahren über das Vermögen von Signa-Gründer René Benko Ende April, findet am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck ein weiterer Termin in einer anderweitigen Benko-Sache statt. Auf der Agenda steht die Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren gegen die Familie Benko Privatstiftung, die Ende März einen Antrag in Eigeninitiative gestellt hatte.

Die Verhandlung wird erneut nicht öffentlich sein. Die Forderungen sollen an die zwei Milliarden Euro betragen. Zuletzt war bekannt geworden, dass die von Benko und seiner Mutter Ingeborg im Jahr 2001 gegründete Stiftung mit 1,12 Milliarden Euro überschuldet ist.

Die nunmehrigen Gesamtforderungen von 25 Gläubigern würden sich auf 854,19 Millionen Euro sowie nachrangige Intercompany-Forderungen auf 284,63 Millionen belaufen. Macht in Summe knapp 1,14 Milliarden Euro, hatte es geheissen.

Prüfung um Anerkennung der Forderungen

Doch die Forderungen sind bis zum Ende der Anmeldefrist am 8. Mai offenbar deutlich angewachsen. «An die zwei Milliarden Euro dürften sie ausmachen», sagte der Leiter des Kreditschutzverbandes KSV1870 Klaus Schaller am Dienstag zur Nachrichtenagentur «APA».

Wobei: Wie schon im «persönlichen» Konkursverfahren werden die letztlich vom Masseverwalter anerkannten Forderungen deutlich geringer sein. Es dürfte sich wohl um «recht überschaubare anerkannte Forderungen» und damit einen «Bruchteil» handeln, so Schaller weiter.

Allein die sogenannten Intercompany-Forderungen würden wohl «aus der bisherigen Erfahrung» zu einem überwiegenden Teil nicht anerkannt werden. Also jene, die aus der Sphäre der Signa-Gesellschaften selbst kommen und gegen die Stiftung geltend gemacht werden.

Begünstigte und weitere Informationen

Klarheit dazu soll nun die Prüfungstagsatzung am Mittwoch bringen. Bis dahin wird der Insolvenzverwalter Herbert Matzunski feststellen, welche von den Gläubigern geltend gemachten Ansprüche tatsächlich zu Recht bestehen. Die Aktiva bezifferte die Familie Benko Privatstiftung laut Alpenländischem Kreditorenverband indes nur auf 21,54 Millionen Euro.

Vorerst war noch nicht bekannt, wer die Begünstigten der nunmehr insolventen Familienstiftung sind. Im Firmenbuch («WirtschaftsCompass») waren diese nicht angeführt. Laut APA-Informationen soll aber auch Benko selbst zu den Begünstigten gehören. Benko selbst wird jedenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck nicht erscheinen.