Nizza: Zwei Freunde von Lkw-Attentäter müssen 18 Jahre hinter Gitter

Beim Prozess zum Lkw-Anschlag von 2016 in Nizza wurden zwei Freunde des erschossenen Täters zu 18 Jahren Haft verurteilt.

Prozess zum Lkw-Anschlag von Nizza - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Alle acht Angeklagten im Prozess zum Nizza-Attentat müssen hinter Gitter.
  • Die Strafen belaufen sich auf zwischen zwei und 18 Jahren.

Im Jahr 2016 ereignete sich in Nizza ein schrecklicher Lkw-Anschlag, bei welchen 86 Menschen starben. Nun wurden im Prozess zwei Freunde des getöteten Täters zu je 18 Jahren Haft verurteilt.

«Sie haben den Täter moralisch und materiell unterstützt», sagte der Vorsitzende Richter am Dienstag in Paris. Die übrigen sechs Angeklagten wurden unter anderem wegen Waffenhandels zu Haftstrafen zwischen zwei und zwölf Jahren verurteilt.

Polizeibeamte bewachen das Gerichtsgebäude vor Beginn des Prozesses gegen die Anschläge von Nizza unterhalten. Acht Verdächtige werden im Zusammenhang mit dem LKW-Anschlag in Nizza am Bastille-Tag 2016, bei dem 86 Menschen starben, vor Gericht stehen. Der Prozess beginnt am 5. September 2022. Foto: Christophe Ena/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Christophe Ena

Der 31 alte Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel habe «so viele Menschen wie möglich töten wollen», sagte der Richter. «Das Gericht ist überzeugt, dass der Anschlag am 14. Juli ein terroristischer Akt war.» Der Prozess habe gezeigt, dass der Täter zwar ein Persönlichkeitsproblem gehabt habe, aber nicht psychisch krank gewesen sei.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat habe die Tat «aus opportunistischen Gründen» für sich reklamiert. Sie hatten den Täter von Nizza als einen ihrer Kämpfer bezeichnet. Es gebe jedoch keine Beweise für eine Verbindung des Täters zu irgendeiner dschihadistischen Organisation, betonte der Richter.