Nord-Stream-Anschläge: Selenskyj schliesst ukrainische Beteiligung aus
Als «lächerlich» hat Wolodymyr Selenskyj es bezeichnet, dass die Ukraine an der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline beteiligt gewesen sein soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Im letzten Herbst gab es bei der Nord-Stream-Pipeline Explosionen.
- Die Ukraine sei nicht daran beteiligt gewesen, so Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung der Ukraine an der Sprengung an den Nord-Stream-Pipelines als «lächerlich» zurückgewiesen. «Ukrainer haben das definitiv nicht getan», betonte der 45-Jährige am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin in Kiew.
«Das ist lächerlich.» Ziel der Veröffentlichungen in deutschen und anderen westlichen Medien zur mutmasslichen Beteiligung einer pro-ukrainischen Gruppe sei es, die westlichen Hilfe für die Ukraine im Kampf gegen Russland zu verlangsamen, sagte Selenskyj.
«Ich finde es sehr gefährlich, dass einige unabhängige Medien, vor denen ich immer grosse Achtung hatte, solche Schritte machen», sagte der Präsident. Das spiele nur in die Hände Russlands oder gewisser Wirtschaftsgruppen, die gegen die Verhängung von Sanktionen sind.
An drei der vier Stränge der beiden auf dem Grund der Ostsee liegenden russisch-deutschen Nord-Stream-Erdgasleitungen gab es im vergangenen September Explosionen. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen.
Am Montag hatten Medien in Deutschland, den USA und Grossbritannien Hinweise auf den möglichen Tathergang veröffentlicht. Demnach soll eine sechsköpfige Gruppe mit gefälschten Pässen eine Jacht gemietet und unbemerkt die Sprengsätze in gut 80 Meter Wassertiefe gelegt haben.