Norwegen erinnert an Terrorangriffe in Oslo und auf Utøya

Rechtsterrorist Anders Behring Breivik tötete vor zwölf Jahren 77 Menschen. In Oslo fand heute eine Gedenkveranstaltung statt.

Norwegen gedachte am Samstag mit einer Kranzniederlegung der Terrorangriffe in Oslo und auf Utøya. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Norwegen hat der Todesopfer der Terroranschläge in Oslo und auf der Insel Utøya gedacht.
  • Vor zwölf Jahren tötete der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik 77 Menschen.
  • Ministerpräsident Støre warnte vor zunehmender Hetze und Hass.

Norwegen hat der 77 Todesopfer der Terroranschläge im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya vor zwölf Jahren gedacht. Ministerpräsident Jonas Gahr Støre warnte am Samstag auf einer Gedenkveranstaltung in Oslo vor zunehmender Hetze und hasserfüllten Botschaften.

Davon habe man seit 2011 sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Internet mehr erlebt, sagte er. Es sei gut, zusammenzukommen, um zu erinnern, niemals zu vergessen und niemals zu schweigen.

Ministerpräsident Jonas Gahr Støre warnte vor zunehmender Hetze. - keystone

Bedeutung des Kampfes gegen Extremismus

Am Rande der Veranstaltung stellte der heutige Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Bedeutung des Gedenkens an den 22. Juli 2011 heraus. Der Kampf gegen Extremismus müsse vorangetrieben werden.

Für ihn persönlich sei der Gedenktag wichtig, weil damals Mitarbeiter seines Büros getötet worden seien. Zudem habe der Angriff auf Utøya seiner sozialdemokratischen Partei und dessen Jugendorganisation AUF gegolten, sagte Stoltenberg dem Rundfunksender NRK. «Als früherer Ministerpräsident, Parteichef und Mitmensch wird der 22. Juli immer ein Teil meines Lebens sein.»

Schlimmste Gewalttat in Norwegens Nachkriegsgeschichte

Der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik hatte am 22. Juli 2011 eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel gezündet und acht Menschen getötet. Danach fuhr er auf die Insel Utøya, wo er ein Massaker in einem Sommerlager der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei anrichtete. 69 Menschen kamen an diesem Tag auf Utøya ums Leben.

Rechtsterrorist Anders Behring Breivik. - NTB/AFP

Stoltenberg war damals norwegischer Ministerpräsident. Drei Jahre später – im Jahr 2014 – wurde er Nato-Generalsekretär.

Die Terroranschläge stellen die schlimmsten Gewalttaten der norwegischen Nachkriegsgeschichte dar. Der Jahrestag wird traditionell mit einer Gedenkveranstaltung im Regierungsviertel der Hauptstadt Oslo eingeleitet. Danach gab es erneut einen Gottesdienst im Osloer Dom, ehe am Nachmittag ein weiteres Gedenken auf Utøya selbst stattfinden sollte.