Nur jeder zehnte Deutsche lässt sich gegen Grippe impfen
Nur jeder zehnte Bundesbürger lässt sich gegen Grippe impfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Impfquoten in Ostdeutschland deutlich höher als im Westen.
Wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Dienstag in Hamburg mitteilte, waren in der Saison 2017/2018 bei den über 60-Jährigen, für die die Impfung ausdrücklich empfohlen ist, bundesweit auch nur rund ein Drittel (33,4 Prozent) geimpft. Das EU-Ziel, 75 Prozent der älteren Menschen gegen Grippe zu impfen, wird damit deutlich verfehlt.
Die Zahlen zeigen demnach allerdings starke Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Insgesamt sind die Impfquoten im Osten deutlich höher. Während sich in Sachsen-Anhalt 27 Prozent und in Sachsen 22 Prozent der TK-Versicherten in der vergangenen Saison gegen Grippe impfen liessen, waren es in Baden-Württemberg und Bayern je nur sieben Prozent. Auch Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz haben mit neun Prozent eine einstellige Quote. In der Hauptstadt Berlin waren 13 Prozent gegen Grippe geimpft.
Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge war die Grippesaison 2017/2018 die stärkste seit rund 30 Jahren und für schätzungsweise mehr als 25.000 Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Wie schwer die Grippewelle in diesem Winter ausfällt, können Experten nicht vorhersagen. Sie raten, sich möglichst bereits im Oktober oder November impfen zu lassen. Der Impfschutz ist nach zehn bis 14 Tagen erreicht.
Das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut gab bis Anfang Oktober 17 Millionen Dosen Grippeimpfstoff freigegeben. Das sind bereits 1,3 Millionen Impfdosen mehr als in der gesamten Grippesaison des Vorjahres. Die Grippewelle beginnt meist im Januar und dauert drei bis vier Monate.