Organisation: 2018 mehr als 160 Umweltschützer und Landrechtsaktivisten ermordet

Mehr als 160 Umweltschützer und Landrechtsaktivisten sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation im vergangenen Jahr ermordet worden.

Brasilianische Eingeborene - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Meiste Morde auf den Philippinen, in Kolumbien und Indien.

Die Organisation Global Witness erklärte am Dienstag, 2018 seien mindestens 164 Aktivisten getötet worden, die sich gegen die Ausbeutung von Land und natürlichen Ressourcen durch Bergbau, Abholzung oder Landwirtschaft eingesetzt hätten. Zahlreiche weitere Menschen seien durch Gewalt, Einschüchterung oder den Missbrauch von Anti-Protest-Gesetzen zum Schweigen gebracht worden.

Dem Bericht zufolge sind die Philippinen das gefährlichste Land für Umweltschützer und Landrechtsaktivisten: Hier wurden im vergangenen Jahr 30 Aktivisten ermordet. Es folgen Kolumbien mit 24 und Indien mit 23 Morden. Das schlimmste Massaker ereignete sich demnach im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, als 13 Menschen nach Protesten gegen eine Kupfermine ermordet wurden.

Mordopfer sind häufig Eingeborene, die ihr Land verteidigen wollen. «Es ist ein Phänomen, das weltweit beobachtet wird: Land- und Umweltschützer, von denen viele Eingeborene sind, werden als Terroristen, Schlägertypen oder Kriminelle bezeichnet, weil sie ihre Rechte verteidigen», erklärte die UN-Sonderberichterstatterin für indigene Völker, Victoria Tauli-Corpuz. «Diese Gewalt ist eine Menschenrechtskrise, aber auch eine Bedrohung für all jene, die auf ein stabiles Klima angewiesen sind.»