Ösi-Direktor: Schüler brauchen deutsche Bücher statt türkische Filme

Die Pisa-Studie zeigt: Schüler, die zuhause nicht die Unterrichtssprache sprechen, schliessen schlechter ab. Ein Schuldirektor kritisiert auch die Eltern.

In Schweizer Schulen herrsche ein leistungshemmender Wettbewerb, findet Nau.ch-Kolumnistin Clarita Kunz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern sind die Resultate der Pisa-Studie veröffentlicht worden.
  • Diese zeigt: Schüler, die zuhause nicht Deutsch sprechen, schliessen schlechter ab.
  • Ein österreichischer Schuldirektor gibt daher auch den Eltern die Schuld.

Die Resultate der kürzlich durchgeführten Pisa-Studie sorgen in Österreich für Kontroverse. Anders als in der Schweiz schneiden die Jugendlichen nämlich gerade in Mathematik deutlich schlechter ab als auch schon.

Und: Gerade Schüler mit Migrationshintergrund zeigten in der Studie signifikant schlechtere Leistungen. Interessanterweise stammt die Hälfte dieser Gruppe aus Familien mit besonders wenigen Ressourcen. 75 Prozent gaben ausserdem an, zu Hause nicht die Unterrichtssprache zu sprechen.

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Für Christian Klar, Direktor einer Brennpunktschule und ÖVP-Bezirkspolitiker, liegt darin das Problem. «Ich denke, es geht um Einstellung. Es geht darum, bereit zu sein, vielleicht jetzt zu Hause auf den türkischen Film zu verzichten und Bücher sowie Zeitungen auf Deutsch zu lesen», sagt er in einem ORF-Interview.

Das mangelnde Interesse der Migranten-Eltern am Lernerfolg ihrer Kinder sei zudem ein grosses Problem. Denn diese müssten auch von ihren Kindern einfordern, dass sie deutsche Medien konsumieren.

Sprache zu Hause beeinflusst Leistung

In der Schweiz hat die Pisa-Studie gezeigt, dass zumindest im Bereich Mathematik der Migrationshintergrund allein keine Auswirkungen habe. Vielmehr sei ausschlaggebend, ob die 15-Jährigen zu Hause eine andere Sprache sprechen als in der Schule.

Jene nämlich, die nicht die «Schulsprache» sprechen, erreichen deutlich niedrigere Leistungen als diejenigen, die zu Hause die Schulsprache sprechen. Die Situation sei in Vergleichsländern wie Belgien und Italien ähnlich.