Papst Franziskus: Religionen sind «Lösung» für Frieden
Bei einem internationalen Kirchentreffen in Kasachstan betont Papst Franziskus, dass Religionen «Teil der Lösung für ein harmonisches Zusammenleben» sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Kirchentreffen in Kasachstan betonte Papst Franziskus die Bedeutung der Religionen.
- Religionen seien nicht Problem, sondern Teil der Lösung für mehr Frieden in der Welt.
- Die russisch-orthodoxe Kirche kritisiert ihrerseits die Manipulation öffentlicher Meinung.
«In Wirklichkeit sind die Religionen nicht ein Problem, sondern Teil der Lösung für ein harmonischeres Zusammenleben». Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch in seiner Rede vor etwa 100 Delegationen aus 50 Ländern. Der Papst ist derzeit in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan an einem internationalen Kirchentreffen.
Geopolitische, soziale, wirtschaftliche und ökologische Krisen stellten heute viele Institutionen und auch Demokratien auf die Probe. Diese «gefährden die Sicherheit und Harmonie zwischen den Völkern», so das Katholikenoberhaupt.
Die Religionen stünden zwar seit Jahrzehnten im Dialog. Trotzdem seien «unsere Tage immer noch von der Geissel des Krieges, von einem Klima scharfer Konfrontationen geprägt.» Ausserdem kritisierte der Pontifex die Unfähigkeit, einen Schritt zurückzutreten und dem anderen die Hand zu reichen. Franziskus appellierte: «Es braucht einen Ruck, und dieser Ruck, Brüder und Schwestern, muss von uns kommen.»
Patriarch Kirill nicht anwesend
Gott führe immer zum Frieden und nie zum Krieg, sagte der 85 Jahre alte Argentinier. Dies kann als Aufruf an den russisch-orthodoxen Patriachen von Moskau, Kirill, verstanden werden. Dieser tritt seit Monaten als Agitator in Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine auf. Kirill reiste nicht zu dem Treffen nach Kasachstan.
Er liess dort aber vom Metropoliten Antonij, dem Leiter der Abteilung für Aussenbeziehungen der russisch-orthodoxen Kirche, ein Grusswort verlesen. Dort lobte er zwar das Bestreben der Konferenz, gemeinsam Wege zum Frieden zu suchen.
Papst Franziskus beklagt Verfälschung historischer Fakten
Zugleich aber beklagte er: «Lebensmittel-, Energie- und Wirtschaftsprobleme rühren von den Versuchen her, eine Welt ohne den Grundpfeiler ethnischer Werte aufzubauen». Er beklagte zudem die Manipulation öffentlicher Meinung, Volksverhetzung und Verfälschung historischer Fakten. Eine konkreten Adressaten nannte er nicht, gemeint sein dürfte aber der Westen.