Pariser Staatsanwaltschaft leitet in Epstein-Affäre Ermittlung ein
Die französische Justiz hat im Fall Epstein Ermittlungen eingeleitet. Es geht um Missbrauchsvorwürfe auf französischem Boden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die französische Justiz ermittelt im Fall Epstein.
- Es geht um Taten auf französischem Boden.
Im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat die französische Justiz Ermittlungen wegen Vergewaltigungen und anderer sexueller Übergriffe eingeleitet. Dabei sollen mögliche Vergehen gegen teils minderjährige Mädchen untersucht werden, wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.
Die Ermittlungen konzentrierten sich auf «potentielle Verbrechen gegen französische Opfer auf nationalem Gebiet ebenso wie im Ausland, und auf Verdächtige, die französische Staatsbürger sind», führte Staatsanwalt Remy Heitz aus.
Die französische Opferschutzorganisation Innocence en Danger (Unschuld in Gefahr) hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie mehrere Zeugenaussagen über Missbrauchsfälle in Verbindung mit Epstein gesammelt und an die Justizbehörden in Frankreich und den USA weitergeleitet habe.
Persönliche Verbindungen zu Frankreich
Epstein, der in den USA wegen diverser Sexualverbrechen angeklagt war und nach Angaben des US-Justizministeriums vor knapp zwei Wochen Suizid beging, hatte zahlreiche persönliche Verbindungen zu Frankreich. Er besass ein Luxus-Apartment nahe dem Pariser Boulevard Champs-Elysées.
Einer von Epsteins engen Vertrauten war der einst einflussreiche französische Model-Magnat Jean-Luc Brunel. In Gerichtsdokumenten wird diesem Vergewaltigung vorgeworfen. Zudem soll er Epstein junge Mädchen beschafft haben.
Epstein selbst soll jahrelang minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Bei einer Verurteilung hätten dem 66-Jährigen, der enge Kontakte zu hochrangigen Politikern und Prominenten unterhalten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.