Parlamentarier wollen Klimanotstand in Europa ausrufen

Der Klimanotstand soll in Europa ausgerufen werden und schärfere Klimaziele müssen her. Ein Antrag an die EU verlangt eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050.

EU-Flaggen wehen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Hauptsitz der Europäischen Kommission. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Parlamentarier der EU wollen den Klimanotstand in Europa ausrufen.
  • Ein Antrag zur Forderung schärferer Klimaziele wurde eingereicht.
  • Bis 2050 soll eine klimaneutrale Wirtschaft erzielt werden.

EU-Parlamentarier wollen den Klimanotstand in Europa ausrufen und hoffen auf einen Beschluss im Plenum kommende Woche. Das Parlamentspräsidium habe den Antrag zugelassen, erklärte der liberale Fraktionschef Dacian Ciolos am Donnerstag. Neben den Liberalen haben auch die Grünen einen solchen Vorschlag eingebracht. Der symbolische Akt soll ein Signal setzen, dass der Klimaschutz mit Dringlichkeit angepackt wird.

Der Antrag ist eine Ergänzung zum Entwurf einer Resolution zur Madrider Weltklimakonferenz, die kommende Woche verabschiedet werden soll. Die Resolution fordert erneut schärfere europäische Klimaziele: Bis 2030 soll der Ausstoss an Treibhausgasen um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 sinken – bisher liegt das Ziel bei minus 40 Prozent. Bis 2050 soll zudem eine «klimaneutrale» Wirtschaft erreicht sein.

Aktivisten von Extinction Rebellion halten vor dem Bundeskanzleramt ein Transparent mit der Aufschrift «Klimanotstand». - dpa

Klimaneutralität bedeutet, die Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren und den unvermeidlichen Rest zu speichern, statt in die Atmosphäre zu blasen. Dem Ziel hatte sich die Mehrheit der EU-Staaten schon im Frühsommer angeschlossen, auch Deutschland. Die erforderliche Einstimmigkeit wurde aber nicht erreicht.