Polen errichtet Stacheldrahtzaun an Grenze zu Kaliningrad

An seiner Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad plant Polen den Bau eines 200 Kilometer langen Grenzzauns. Schon 2023 soll dieser fertiggestellt sein.

Laut Polens Verteidigungsminister, Mariusz Blaszczak, sollen die Arbeiten an der Mauer bereits im kommenden Jahr beendet sein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Entlang der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad will Polen eine Mauer errichten.
  • Die Bauarbeiten starten sofort und sollten noch 2023 beendet sein.
  • Damit soll verhindert werden, dass Migranten über die Exklave in EU-Raum gelangen.

Polen will eine provisorische Absperrung an seiner mehr als 200 Kilometer langen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad errichten. Es handele sich um einen 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Stacheldrahtverhau, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak der Agentur PAP zufolge am Mittwoch in Warschau mit. Die Arbeiten würden sofort beginnen. Bereits im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten fertiggestellt sein.

«Es liegt uns viel daran, dass diese Grenze dicht ist», betonte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Blaszczak begründete den Schritt zum einen mit der nationalen Sicherheit. Zum anderen würden Migranten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika mit dem Flugzeug nach Kaliningrad kommen und versuchen, von dort auf EU-Gebiet zu gelangen.

Auch elektronische Grenzüberwachung geplant

Entlang der Absperrung sollen zusätzlich Geräte zur elektronischen Grenzüberwachung installiert werden. Auf polnischer Seite ist ein Zaun im Vorfeld der Grenze zum Schutz von Wildtieren vorgesehen. Kaliningrad, das frühere ostpreussische Königsberg, gehört zu Russland und liegt an der Ostsee zwischen Polen und Litauen.

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