Polizei auf Kos zerschlägt internationalen Schleuserring
Der griechischen Polizei gelang es auf Kos einen internationalen Schleuserring zu fassen. Die Schleuser brachten Migranten vom Festland auf die Insel Kos.
Das Wichtigste in Kürze
- Die griechische Polizei konnte auf Kos eine internationale Schleuserbande fassen.
- Die Schleuser brachten Migranten mit der Fähre vom Festland nach Kos.
- Unter ihnen soll sich ein griechischer Polizeibeamter befinden.
Der Polizei auf der griechischen Touristeninsel Kos ist ein Schlag gegen eine internationale Schleuserbande gelungen. Die Schleuser sollen in den Sommermonaten im grossen Stil per Fähre Migranten vom Festland nach Kos gebracht haben. Dort erhielten die Menschen gefälschte Reisedokumente, mit denen sie auf Charterflügen nach Westeuropa reisen konnten.
Griechischer Polizist unter den Schleusern
Unter den mutmasslichen Schleusern sei auch ein griechischer Polizist gewesen, der am Flughafen von Kos arbeitete und die Schleusung der Migranten erleichterte. Dies teilte die griechische Polizei am Dienstag mit. Es werde nach weiteren Mitgliedern gefahndet.
Die Schleuserbande sei seit mindestens 15 Monaten aktiv gewesen. Ihre Mitglieder kassierten pro Kopf zwischen 4'500 Euro und 6'000 Euro für die Flüge gen Westen Europas. Die Schleuser rieten den Migranten, sich als Touristen anzuziehen. Die Frauen sollten sich gut schminken und mit Männern auftreten, als seien sie Paare auf der Urlaubsreise.
80'000 Migranten in Griechenland
Wie viele Menschen auf diese Weise nach West- und Mitteleuropa gelangt sind, blieb zunächst unklar. Die Ermittlungen dauern an. Zurzeit befinden sich in Griechenland mehr als 80'000 Migranten die Asyl beantragt haben. Ein grosser Teil von ihnen sucht immer wieder Wege, in andere EU-Staaten weiterzureisen.