Polizei aus Hambacher Forst (D) abgezogen
Kaum ist die Polizei aus dem Hambacher Forst abgezogen, bauen Umweltschützer erneut ihre Baumhäuser auf. Und das obwohl sie ihr Ziel vorläufig erreicht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei hat ihren mehrwöchigen Einsatz im Hambacher Forst (D) beendet.
- Für die nächsten zwei Jahre wurde dort zu Gunsten der Aktivisten ein Rodungsstop erreicht.
- Kaum sind die Polizisten abgezogen, bauen Aktivisten erneut Baumhäuser im Hambacher Forst.
Nach dem gerichtlich verhängten Rodungsstopp für den Hambacher Forst im Nordwesten Deutschlands hat die Polizei dort ihren mehrwöchigen Einsatz beendet.
«Wir sind komplett weg», sagte der Sprecher der Aachener Polizei, Paul Kemen, am Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte den Abzug der Einsatzkräfte am Sonntag angekündigt.
Vorläufiger Rodungsstopp
Der Energiekonzern RWE hatte einen Grossteil des verbliebenen Waldes westlich der Grossstadt Köln abholzen wollen, um Braunkohle zu baggern. Das war auf erbitterten Widerstand von Menschen gestossen, die die Rodung verhindern und den Ausstieg aus der Kohleförderung erreichen wollten. Das Oberverwaltungsgericht Münster verfügte am Freitag einen vorläufigen Rodungsstopp. Damit seien Abholzungen mindestens für die kommenden zwei Jahre vom Tisch, sagte Reul. Eine Kohlekommission berät derzeit deutschlandweit über den Ausstieg aus der Kohle als Energieträger.
«Ich finde, es ist jetzt an der Zeit, dass im Wald Ruhe, Ordnung und Frieden einkehren», sagte Reul. Er hoffe sehr, dass die Umweltschützer dies nicht dazu nutzten, neue Baumhäuser und Barrikaden zu errichten. Dies geschieht allerdings schon. Bereits am Sonntag entstanden in dem Wald bei Köln wieder neue Baumhäuser. Noch bis Dienstag hatte die Polizei mit Millionenaufwand 86 Baumhäuser geräumt und abgebaut.