Polizei verhört Nowitschok-Opfer im Krankenhaus

Im Fall des mit Nowitschok vergifteten Pärchens befragt die Polizei nun den Mann, der seit Dienstag wieder bei Bewusstsein ist. Seine Frau verstarb am Sonntag.

Die Frau ist am vergangenen Sonntag im Krankenhaus verstorben. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mann, der gemeinsam mit seiner Frau vergiftet wurde, ist wieder bei Bewusstsein.
  • Das Paar kam mit dem Nervengift Nowitschok in Berührung – die Frau starb am Sonntag.
  • Spezialisten befragen nun den Mann und prüfen eine Verbindung zum Fall Skripal.

Die britische Polizei versucht weiter herauszufinden, wie ein Pärchen in Südengland mit dem Kampfstoff Nowitschok in Kontakt kam. Die 44 Jahre alte Frau war am Sonntag gestorben, ihr Mann liegt mit kritischem Zustand im Krankenhaus. Polizisten hätten kurz mit dem vergifteten Briten sprechen können, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. Der 45-Jährige ist erst seit Dienstag wieder bei Bewusstsein. In den nächsten Tagen solle es in enger Absprache mit den Ärzten weitere Gespräche geben, erklärte die Polizei.

Mögliche Verbindungen zum Fall Skripal

Der Brite und seine Frau waren Ende Juni mit Vergiftungserscheinungen in Amesbury gefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass die beiden einen Behälter mit dem Nervengift berührt haben müssen. Die Dosis des Kampfstoffes sei sehr hoch gewesen. Untersucht wird, ob es Verbindungen zum Fall Skripal gibt. Unweit von Amesbury, in Salisbury, waren der russische Ex-Spion Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) im März infolge eines Anschlags ebenfalls mit dem Nervengift in Kontakt gekommen.

Scotland Yards Anti-Terror Spezialist Neil Basu erklärte, es sei weiterhin nicht sicher, dass die beiden Fälle miteinander zu tun hätten. Alles andere sei aber angesichts des seltenen Gifts wenig plausibel. So lange man nicht wisse, wie die beiden Briten mit dem Kampfstoff in Berührung kamen, könne er leider auch nicht versprechen, dass die Gegend nun absolut sicher sei.