Pressefreiheit in Europa bedroht
Hetze gegen Journalisten vergiftet nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) zunehmend das politische Klima in Europa.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage der Pressefreiheit hat sich 2017 vor allem in Europa verschlechtert.
- Das berichtet die Organisation «Reporter ohne Grenzen» in ihrem Jahresbericht.
- Die Schweiz steigert sich von Rang sieben auf fünf.
In keiner anderen Weltregion habe sich 2017 die Lage der Pressefreiheit derart verschlechtert, heisst es im Jahresbericht der Organisation, der am Mittwoch veröffentlicht wird. Diese feindselige Stimmung bereite oft den Boden für Gewalt gegen Medienschaffende oder staatliche Repression.
Vier der fünf Länder, die in der neuen ROG-Rangliste der Pressefreiheit am stärksten nach untern gerutscht sind, befinden sich in Europa: Die EU-Mitglieder Malta, Tschechien und Slowakei sowie Serbien. In diesen Ländern seien Spitzenpolitiker durch Anfeindungen, Beschimpfungen und juristische Schritte gegen Journalisten aufgefallen. Auch in so unterschiedlichen Staaten wie den USA, Indien und den Philippinen verunglimpften hochrangige Politiker, darunter auch Staatschefs, kritische Journalisten gezielt als Verräter.
An der Spitze der Rangliste mit 180 Ländern steht weiterhin Norwegen, gefolgt von Schweden, den Niederlanden und Finnland. Die Schweiz verbessert sich um zwei Ränge und klettert von Platz sieben auf fünf. Schlusslichter sind Nordkorea, Eritrea und Turkmenistan.