Preussenstiftung soll mehr internationalen Glanz erhalten

Die Stiftung Preussischer Kulturbesitz soll umfassend reformiert werden. Dabei sollen die Museen auf internationales Niveau gebracht werden.

Die James-Simon-Galerie gehört zu den 19 Standorten der Staatlichen Museen Berlin. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Stiftung Preussischer Kulturbesitz sind umfassende Reformen geplant.
  • Dabei sollen die deutschen Museen auf internationales Niveau gehoben werden.

Für die Stiftung Preussischer Kulturbesitz ist eine umfassende Reform geplant. Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth verspricht sich davon auch mehr internationalen Glanz für Deutschlands grösste Kulturinstitution.

«Wenn man mit dem Louvre oder dem British Museum mithalten will, muss es auch in diese Richtung gehen.» Dies sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die Stiftung mit rund 2000 Mitarbeitern wird von Bund und Ländern getragen. Dazu gehören neben Staatsbibliothek und anderen Institutionen auch die Staatlichen Museen in Berlin.

Deren 15 Sammlungen mit 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten präsentiert werden. Die 1957 gegründete Stiftung gilt als zu behäbig, ihre Museen international nicht auf der Höhe ihrer Möglichkeiten.

Touristen auf der Museumsinsel vor der Alten Nationalgalerie. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa - dpa-infocom GmbH

«Es gab einen grossen Wunsch nach einer starken Autonomie der Häuser. Dieses sehr hierarchische Modell hat kreative Freiräume eher eingeschränkt», sagte Roth. «Jetzt gibt es auf der einen Seite ein sehr klares Votum, dass es ein Verbund bleiben soll. Also ein Haus mit einem grossen Dach, aber in dem tatsächlich die Räume sehr frei zu gestalten sind.»

Die einzelnen Häuser müssten ihre Autonomie umsetzen. «Das ist zunächst einmal keine Frage des Geldes.» Zunächst solle die neue Autonomie zur Gestaltung von Freiräumen führen. In einem zweiten Schritt werde es um neue Stellen und Mittel gehen.

Roth möchte den Verbund auch umbenennen. «Beim Namen Stiftung Preussischer Kulturbesitz denken auch gut informierte Leute an Schlösser und die Gärten. Aber nicht an Beuys oder Warhol oder andere grosse Kunst», sagte sie. «Es geht ja auch darum, national und international die Attraktivität auch über den Namen schon mal deutlich zu machen.»

Reform benötigt weitere Gelder

Durch die Reform wird mehr Finanzierungsbedarf erwartet. Die Länderanteile sind seit 1996 gedeckelt. Alle Bundesländer zusammen tragen rund 15 Prozent des Budgets, etwa 8 Prozent davon Berlin als Sitzland. Der Bund zahlt rund 86 Prozent, ohne die Länder müsste der Bund nach Berechnungen etwa 50 Millionen Euro zusätzlich aufbringen.

Roth verwies auf einen neuen Schwerpunkt der Stiftung, die «föderale Programme machen soll und mit Landeseinrichtungen Best Practices etablieren soll. Wenn das gelingt, dann kann man sicher mit den Ländern auch über eine stärkere finanzielle Beteiligung reden. Ich bin sicher, je besser die Idee und die Umsetzung, umso höher wird die Bereitschaft sein.»

Der Bund möchte die Schätze umfassend wahrnehmbar machen, «dass auch die Länder sagen: es ist auch unser Reichtum, also nicht der Reichtum Berlins oder Preussens. Sondern das ist unser aller Reichtum.»