Pro-Palästina-Protest: Pariser Polizei löst Sitzblockade an Uni auf
Bei einer Sitzblockade propalästinensischer Studierender in Paris gab es einen Polizeieinsatz.
An der renommierten Pariser Universität Sciences Po hat die Polizei eine Sitzblockade von propalästinensischen Studierenden aufgelöst. 91 Menschen wurden aus dem Gebäude gebracht, hiess es am Freitag von der Polizei. Der Einsatz sei ohne Vorfälle und ruhig verlaufen.
Schon seit Tagen demonstriert eine Gruppe Studierender gegen die Haltung ihrer Universität im Gaza-Krieg. Dabei äusserten sich einige auch antisemitisch. Die Demonstrierenden fordern eine Untersuchungskommission zu Partnerschaften der Sciences Po mit mehreren israelischen Universitäten, denen sie vorwerfen, direkt oder indirekt eine Rolle bei der Verletzung von Rechten von Menschen im Gazastreifen zu spielen.
Universitätsleitung sucht nach Lösungen
Israel werfen die Studierenden vor, im Gazastreifen internationales Recht zu brechen und einen «Genozid» zu begehen. Auch an anderen Standorten der Sciences Po in Frankreich demonstrierten Studierende zuletzt und blockierten Gebäude. Am Donnerstag versuchte die Universitätsleitung, dem Konflikt mit einer grossangelegten internen Debatte ein Ende zu setzen.
Im Anschluss hiess es von der Direktion, man wolle darüber nachdenken, wie die Universität sich ganz grundsätzlich zu politischen Themen und Konflikten positioniert, und entsprechende Leitlinien erarbeiten. Man hoffe auf ein möglichst ruhiges Semesterende und dass Kurse und Prüfungen wie geplant abgehalten werden könnten. Nach den neuerlichen Protesten am Freitag hiess es aus dem Sitz des französischen Premierministers Gabriel Attal, man werde Strenge walten lassen, wie französische Medien berichteten. Mittlerweile demonstrieren auch Studierende anderer französischer Universitäten.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.