Prozess um Tod eines Sechsjährigen startet

Vor dem Landgericht Innsbruck hat der Prozess um den Tod eines sechsjährigen Kindes begonnen.

Vor dem Landgericht Innsbruck begann der Prozess um den Tod eines sechsjährigen Kindes. (Symbolbild) - Keystone

Unter grossem Medieninteresse ist in Österreich der Mordprozess gestartet. Der 39-jährige Vater des Jungen steht im Fokus. Er soll sein geistig beeinträchtigtes Kind im August 2022 laut Staatsanwaltschaft in St. Johann in Tirol in einen Hochwasser führenden Fluss gestossen haben.

Der Bub war in der Kitzbüheler Ache ertrunken. Der Angeklagte bestreitet die Tat und behauptet, er selbst sei Opfer einer Straftat geworden. Nach Auffassung der Anklage ist die Version des Vaters nicht glaubwürdig. Der aus Deutschland stammende Mann hat angegeben, er sei beim Spaziergang mit seinem Kind überfallen und mit einer Flasche bewusstlos geschlagen worden.

Ermittlungen und Beweise

In dieser Zeit müsse sein Sohn aus dem Kinderwagen geklettert und in den Fluss gestürzt sein. Bei den Ermittlungen wurden mehrere Sachverständigengutachten eingeholt und 100 DNA-Spuren analysiert. Unter anderem war überprüft worden, welche Mobiltelefone zur Tatzeit rund um den Tatort eingeloggt gewesen waren.

Aus Sicht der Verteidigung fehlt jedes Motiv für einen Mord, da der Vater ein liebevolles Verhältnis zu seinem Sohn gehabt habe. Ausserdem seien die Ermittlungen mangelhaft gewesen, sagte der Verteidiger des Verdächtigen kurz vor Beginn des auf drei Tage anberaumten Prozesses. In dieser Zeit sollen zahlreiche Zeugen aussagen.