Psychiaterin: Breivik ist nicht zu trauen

Zehn Jahre nach den Terroranschlägen von Anders Breivik kann man ihm immer noch nicht trauen. Zu diesem Schluss kommt eine Psychiaterin.

Die Psychiaterin Randi Rosenqvist schätzt das Risiko für Gewalttaten ausgehend von Rechtsterrorist Anders Breivik unverändert hoch ein. Foto: Ole Berg-Rusten/NTB/dpa - sda - Keystone/NTB/Ole Berg-Rusten

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zehn Jahren hat Anders Breivik einen Terroranschlag in Norwegen verübt.
  • Laut einer Psychologin kann man ihm immer noch nicht trauen.
  • Er fordert vor Gericht eine verfrühte Freilassung auf Bewährung.

Dem Rechtsterroristen Anders Breivik ist zehn Jahre nach den Terroranschlägen in Oslo und auf der Insel Utøya nicht zu trauen. An ihrer Einschätzung des Risikos, das von Breivik ausgehe, habe sich nichts geändert. Dassagte die norwegische Psychiaterin Randi Rosenqvist am Mittwoch während einer Berufungsverhandlung im Gefängnis Skien.

Anders Breivik zeigt bei Betreten des Gerichtssaals eine politische Botschaft. - keystone

Die Diagnose sei dieselbe wie zuvor: Das Risiko für künftige Gewalttaten sei im Vergleich zu der ersten Risikobewertung, die sie 2012 und 2013 verfasst habe, unverändert.

Verhandlung um vorzeitige Freilassung auf Bewährung

Am Bezirksgericht Telemark in der Haftanstalt Skien wird darüber verhandelt, ob Breivik wie beantragt vorzeitig auf Bewährung freigelassen werden kann. Seine Erfolgsaussichten sind gering. Die Gerichtsverhandlung soll noch bis voraussichtlich Donnerstag dauern. Ein Beschluss soll zu einem späteren Zeitpunkt und möglicherweise bereits nächste Woche bekanntgegeben werden.

Rosenqvist galt vorab als wichtigste Zeugin in dem Verfahren. Sie hat Breivik nach den von ihm am 22. Juli 2011 verübten Anschlägen, bei denen 77 Menschen ums Leben gekommen waren, mehrmals untersucht.