Rabiater Rentner aus Hessen muss nach Nachbarschaftsstreit Schmerzensgeld zahlen

Wegen einer gewalttätigen Auseinandersetzung nach einem eskalierten Nachbarschaftsstreit ist ein 71-Jähriger vom Amtsgericht Frankfurt am Main zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt worden.

Justitia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Mann attackierte Nachbarn wegen lautstarker Sägearbeiten während «Sportschau».

Das Gericht sah es laut Mitteilung vom Dienstag als erwiesen an, dass er mit einem Knüppel auf seinen 88-jährigen Nachbarn losgegangen war, weil dieser während der ARD-«Sportschau» lautstark an der Kreissäge arbeitete. Dabei handle es sich um vorsätzlich begangene Körperverletzung.

Zunächst soll der 71-Jährige seinen Nachbarn dazu aufgefordert haben, mit dem Sägen im gemeinsamen Wohnhof während der Samstagsübertragung der «Sportschau» aufzuhören. Als der 88-Jährige trotzdem weiterarbeitete, schlug der 71-Jährige laut Gericht mit einem Knüppel auf den Kopf seines Nachbarn ein und versuchte, ihm ins Auge zu stechen. Im so entstandenen «Ringkampf» habe er seinem älteren Kontrahenten ins Ohr gebissen und die Nase verdreht. Der 88 Jahre alte Nachbar erlitt dabei Prellungen an der Hüfte und dem linken Unterarm sowie mehrere Verletzungen im Gesicht.

Aus Rücksicht auf seinen Nachbarn hätte der 88-Jährige die Sägerarbeiten zwar für den Tag einstellen oder zumindest unterbrechen sollen, hiess es in der Mitteilung. Nach Ansicht des Amtsgerichts rechtfertigt das die Tat jedoch nicht. Auch eine Mitschuld könne dem 88-Jährigen nicht vorgeworfen werden. Der 71-Jährige wurde zur Zahlung von 800 Euro Schmerzensgeld sowie zu Schadenersatz verurteilt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.