Reiseveranstalter FTI storniert alle Reisen

Die Insolvenz des drittgrössten europäischen Reiseveranstalters trifft nun weitere 175'000 Kunden. Die gute Nachricht: Sie bekommen ihr Geld zurück.

Das eingeleitete Konkursverfahren der FTI-Tochter in der Schweiz sollte keine unmittelbaren Auswirkungen für betroffene Endkunden haben. (Archivbild) - Sven Hoppe/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FTI Group ist insolvent.
  • Weitere 175'000 Kunden sind nun betroffen.
  • Sie müssen sich nun nach einer Alternative umsehen.

Der Reisekonzern FTI Touristik hat jetzt alle gebuchten Reisen gestrichen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach teilte nach einem Beschluss des Gläubigerausschusses am Freitag mit, auch sämtliche ab 6. Juli geplanten Reisen würden storniert.

Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) wäre bereit gewesen, mit anderen Reiseveranstaltern die Verrechnung bestehender Erstattungsansprüche zu regulieren. Aber in der Kürze der Zeit sei keine Lösung zur Übernahme der Pauschalreisen gefunden worden.

Um den FTI-Kunden vor Beginn der Sommerferien endlich die nötige Planungssicherheit zu geben, seien jetzt alle verbliebenen Reisen storniert worden.

Reisebüro-Partner können endlich alternative Reisen anbieten

Betroffen seien 175'000 Pauschalreisen und bestimmte Einzelleistungen, die Kunden für Abreisen ab dem 6. Juli über die insolventen Gesellschaften FTI Touristik GmbH und BigXtra Touristik GmbH sowie über die Vertriebsmarke 5vorFlug gebucht haben.

Mit der Absage sämtlicher Pauschalreisen könnten nun auch die Reisebüro-Partner von FTI ihren Kunden alternative Reisen anbieten. Das Unternehmen habe begonnen, die Kunden, Reisebüros und Hotels zu informieren.

FTI könnte von DER Touristik übernommen werden. - dpa

Bierbach bezifferte das Gesamtvolumen der bestehenden Reisebuchungen auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Alle Anzahlungen von Pauschalreisenden würden vom Reisesicherungsfonds erstattet, jeder Pauschalreisende bekomme sein Geld zurück. Kunden, die nur Einzelleistungen wie Flüge und Hotels über FTI gebucht haben, haben dagegen keinen Anspruch auf Rückerstattung.

Sichern konnte der vorläufige Insolvenzverwalter die Zukunft der rund 230 TVG-Reisebüros: Die Raiffeisen Vertriebs GmbH übernimmt den 50-Prozent-Anteil von FTI an der Touristik Vertriebsgesellschaft TVG und ist damit alleiniger Eigentümer.