Rishi Sunak verteidigt klimapolitische Wende nach scharfer Kritik

Der britische Premier Rishi Sunak hatte kürzlich Massnahmen angekündigt, die nicht in Einklang mit den Klimazielen stehen. Nun bezog er Stellung.

Der britische Premierminister Rishi Sunak während eines Besuchs des Writtle University College in Writtle, in der Nähe von Chelmsford, England, am Donnerstag, 21. September 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premier steht seit Mittwoch wegen seiner Klimapolitik in der Kritik.
  • Sunak hatte Massnahmen wie die Verlängerung von Verbrennermotoren angekündigt.
  • Der Premier wies die Vorwürfe, er würde die Klimaziele aufweichen, von sich.

Nach seiner klimapolitischen Kehrtwende hat der britische Premierminister Rishi Sunak Vorwürfe zurückgewiesen, er verlangsame den Kampf gegen den Klimawandel.

Die Regierung werde die britischen Klimaziele weiter einhalten, die ehrgeiziger seien als die der meisten anderen Industriestaaten. Das sagte der konservative Regierungschef am Donnerstag gegenüber der BBC. «Wir haben durchweg mehr geliefert», so Sunak. Die geplanten Änderungen seien aber im Interesse der Bevölkerung.

Verbrennermotoren bis 2035

Sunak hatte am Mittwoch überraschend zahlreiche Massnahmen angekündigt, die nach Ansicht von Experten die bisherige britische Klimapolitik aufweichen. So soll das Aus für Neuwagen mit Verbrennermotoren von 2030 auf 2035 verschoben werden. Bei bestehenden Gas- und Ölheizungen soll es keine Frist zur Umstellung auf Wärmepumpen mehr geben. Klimaschützer und die Opposition, aber auch die Autoindustrie und einige Abgeordnete seiner Konservativen Partei kritisierten Sunaks Vorstoss scharf.

Rishi Sunak fordert Klimaneutralität bis 2050

«Ich glaube an Netto-Null, und ich will es liefern», so Sunak hinsichtlich des britischen Ziels, bis 2050 klimaneutral zu werden. Es gehe aber nicht darum, «kurzfristigen Schlagzeilen hinterherzujagen», sondern um ausgewogene Massnahmen, die den Verbrauchern keine hohen Kosten aufbürden. «Ich lasse mich nicht davon abhalten, zu tun, was für die langfristige Zukunft unserer Kinder richtig ist», so der Premier. Kritiker werfen Sunak vor, angesichts schwacher Umfragewerte auf populistische Parolen zu setzen anstatt an langfristige Folgen zu denken.