Roche-Lieferprobleme setzen britischem Corona-Testprogramm zu
Lieferschwierigkeiten des Pharmakonzerns Roche, drohen in Grossbritannien das Coronavirus-Testprogramm zu beeinträchtigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Verteilzentrum in Sussex von Roche kommt es derzeit zu Auslieferungs-Verzögerungen.
- Unter anderem ist auch die Auslieferung von Corona-Tests betroffen.
- Roche sei hart am Arbeiten, um drängende Lücken zu schliessen.
Roche räumte heute ein, dass Probleme in seinem neuen Verteilzentrum in Sussex in Südenglands zu Auslieferungs-Verzögerungen von Produkten führen. Darunter sind auch Covid-19-Tests. Ein Sprecher des Premierministers Boris Johnson sagte, die Schwierigkeiten hätten nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf das Testprogramm. Roche arbeite daran, die Probleme so rasch wie möglich zu lösen.
Allan Wilson behauptet Gegenteil von Premier-Sprecher
Der Präsident des britischen Instituts für biomedizinische Wissenschaften Allan Wilson erklärte dagegen, Labors hätten bereits mit Versorgungsproblemen zu kämpfen.
Roche warnte in einem Schreiben an Kunden, dass es notwendig werden könnte, auf Krisenkonzepte zurückzugreifen. «Die Notfallplanung unserer Kunden muss möglicherweise aktiviert werden. Wir arbeiten mit ihnen zusammen, um dies zu ermöglichen», hiess es.
Roche wollte sich nicht dazu äussern, wie lange es dauern wird, die Lieferprobleme zu beheben. Der Konzern arbeite mit Hochdruck an der Sache und habe zusätzliches Personal eingestellt, erklärte ein Sprecher.
Corona-Tests erhalten Vorrang
«Wir bedauern zutiefst, dass es bei der Auslieferung einiger Produkte zu einer Verzögerung gekommen ist. Wir entschuldigen uns bei allen unseren Kunden, die davon betroffen sind», sagte der Sprecher weiter.
Dem Versand von Corona-Tests werde Vorrang eingeräumt. Es werde alles getan, um die Versorgung des britischen Gesundheitssystems NHS mit diesen Tests sicherzustellen. Dies hiess es weiter.
Roche ist bekannt für seine Krebstherapien
Roche, vor allem bekannt für seine Krebstherapien, ist auch der weltgrösste Anbieter von Apparaturen und Methoden zur Diagnose von Erkrankungen. Ausserdem ist er einer der Hauptlieferanten für diagnostische Tests beim NHS. Die Behörde war erst kürzlich von einer technischen Panne betroffen, die die Meldung von 15'000 positiven Ergebnissen verzögerte.
Situation von Roche sei nicht lange haltbar
Allan Wilson sagte weiter, Roche und der NHS arbeiteten sehr hart, um drängende Lücken zu schliessen. Mitarbeiter fahren etwa durch das ganze Land, um Bestellungen auszuliefern. Diese Situation sei aber nicht lange haltbar.
«Wir können das nur für ein paar Tage tun, bevor es sich wirklich auf unsere Fähigkeit, diagnostische Tests durchzuführen, auswirkt». So Wilson. Roche sei ein wichtiger Lieferant nicht nur von Coronavirus-Tests. Sondern auch von Tests und Materialien für Routine-Blutuntersuchungen, Gerinnungstests und in der Krebsdiagnostik.