Russe zu langer Haft wegen 50-Euro-Überweisung verurteilt

Im Ukraine-Krieg geht Russland auch im eigenen Land hart gegen vermeintliche Feinde vor. Selbst kleine Hilfen für die Ukraine gelten als Hochverrat.

Ein Russe muss wegen einer kleinen Überweisung an die Ukraine für 13 Jahre ins Gefängnis. (Archivbild) - Kirill Zarubin/AP/dpa

Ein Gericht in Moskau hat einen Russen laut Bürgerrechtlern zu 13 Jahren Haft wegen einer Überweisung von 50 Euro zugunsten des ukrainischen Militärs verurteilt. Der Geheimdienst werfe dem Mann vor, am 26. Februar 2022, zwei Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, das Geld auf ein Spendenkonto der Deutschen Bundesbank überwiesen zu haben, berichtete die Menschenrechtsorganisation Memorial. Demnach wurde das Urteil wegen Hochverrats bereits am 1. November gefällt.

Russischer Geheimdienst verhaftet den Mann

Dem Bericht zufolge begannen die Schwierigkeiten für den nun Verurteilten im April 2023, als Agenten des russischen Geheimdienstes FSB ihn an seinem Arbeitsplatz aufsuchten und das Telefon beschlagnahmten. Als er ein paar Tage später ausreisen wollte, wurde er auf dem Flughafen festgenommen.

Russland führt seit mehr als zweieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In der Zeit hat Moskau auch die Gesetze im Inland gegen Andersdenkende und Kriegskritiker verschärft.