Russisches Gericht verhängt Geldstrafe gegen Betreiber eines «Wal-Gefängnisses»

Ein russisches Gericht hat gegen ein Fischerei-Unternehmen in der ostrussischen Hafenstadt Nachodka wegen des Betreibens eines «Wal-Gefängnisses» eine Geldstrafe von umgerechnet rund 384.000 Euro verhängt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Meeressäuger werden in Freizeitparks in China geliefert.

Das Gericht in Wladiwostok bezog sich bei seinem am Freitag verhängten Urteil laut Agenturberichten darauf, das das Unternehmen Weisser Wal mit dem Einsperren dreier Schwertwale gegen die bestehenden Beschränkungen der Fischerei verstossen habe. Bei Nachodka werden von vier Unternehmen zehn Schwertwale und 87 Belugas gefangen gehalten, um sie an Aquarien und Freizeitparks unter anderem in China zu liefern.

Die auch als Orcas bekannten Schwertwale und die als Beluga bezeichneten Weisswale sind hoch intelligente Meeressäuger mit einem ausgeprägten Sozialleben. Ihre Gefangennahme und das Halten in engen Wasserbehältern haben in den vergangenen Monaten bei Tierfreunden weltweit Empörung hervorgerufen. Umweltaktivist Dmitri Lisizin von der Organisation Sachalin äusserte die Erwartung, dass sich das Urteil des Gerichts in Wladiwostok als wegweisend erweisen und ähnliche Urteile nach sich ziehen werde. Der russische Umweltminister Dmitri Kobilkin stellte in dieser Woche in Aussicht, dass die bereits gefangenen Wale im Juli oder August frei gelassen werden.