Russland zieht laut London Luftlandetruppen um Robotyne zusammen

Russland will in Robotyne laut London Luftlandetruppen einsetzen. Die Einheiten wurden zuvor fast ausschliesslich bei Offensivangriffen verwendet.

Ein vernichteter Hangar in der Ukraine: Russland verwendet die wichtige Offensiv-Truppen für die Verteidigung - ein Hinweis auf Schwäche, sagt London. - keystone

Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten zum wiederholten Mal unter Druck geratene Einheiten im ukrainischen Gebiet Saporischschja mit Luftlandetruppen verstärkt.

Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Montag hervor. Demnach wurden mindestens fünf Regimenter im Umkreis mehrerer Kilometer um das Dorf Robotyne an der Front zusammengezogen.

Einheiten seien unterbesetzt

«In voller Stärke sollte eine solche Einheit aus etwa 10'000 Elite-Fallschirmjägern bestehen. Beinahe alle Einheiten sind aber mit grosser Wahrscheinlichkeit dramatisch unterbesetzt», hiess es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London.

Bei Robotyne durchbrachen die Ukrainer zuvor eine verminte und befestigte russische Verteidigungslinie.

Einsatz könnte auf Schwäche Russlands deuten

Der Einsatz von Elite-Soldaten zur Verstärkung der Frontlinie dürfte nach Einschätzung der Briten deren Vorgesetzten missfallen. «Den gesamten Krieg hindurch haben russische Kommandeure versucht, die Luftlandetruppen als hochgradig mobile Truppe für offensive Operationen wiederherzustellen».

Nun würden die Fallschirmjäger erneut als Fusssoldaten genutzt, um überstrapazierte Bodentruppen zu verstärken, hiess es in der Mitteilung weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.