Ryanair sagt Verhandlungen mit Flugbegleitergewerkschaft UFO ab

Eigentlich waren für Mitte Oktober Verhandlungen zwischen Ryanair und der Flugbegleitergewerkschaft UFO geplant. Nun hat der Billigflieger abgesagt.

Ein Flugzeug der irischen Fluggesellschaft Ryanair im Landeanflug. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ryanair hat die mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO geplanten Verhandlungen abgesagt.
  • UFO wirft ihnen nun «eine Einschüchterungs- und Hinhaltetaktik» vor.

Nach der heftigen Kritik der Flugbegleitergewerkschaft UFO an den Arbeitsbedingungen bei Ryanair hat der irische Billigflieger für Mitte Oktober geplante Verhandlungen abgesagt. Als Grund habe Ryanair die UFO-Pressemitteilung von vergangener Woche genannt, in der die Gewerkschaft auch vor den Sicherheitsrisiken wegen der Arbeitsbedingungen gewarnt hatte, teilte UFO am Freitag mit. Die Gewerkschaft kritisierte «eine Einschüchterungs- und Hinhaltetaktik» des Unternehmens.

UFO hatte vergangenen Freitag während des Streiks bei Ryanair, zu dem in Deutschland die Piloten-Gewerkschaft Cockpit und die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatten, ebenfalls mit Streiks gedroht. Die Absage der für den 16. Oktober geplanten Verhandlungen kritisierte UFO-Verhandlungsführer Nicoley Baublies nun mit dem Vorwurf, Ryanair «spielt auf Zeit und versucht sich dem Verhandlungsprozess mit einer fadenscheinigen Begründung zu entziehen». Sollte Ryanair die Absage nicht zurücknehmen, «müssen wir davon ausgehen, dass unsere Verhandlungen gescheitert sind».

Reaktionen auf den Streik

Baublies forderte die Politik auf, «Ryanair in seine Schranken zu weisen». Das Management des Unternehmens scheine «mehr als Arbeitnehmerrechte mit Füssen zu treten und die Mitarbeiter mit Schliessungen, Versetzungen oder Entlassungen zu bedrohen», nicht zu kennen. Er verwies dabei auf die Ankündigung der Airline, den Standort Bremen zu schliessen und die Flotte in Weeze in Nordrhein-Westfalen zu verkleinern - nach Angaben von Gewerkschaften ist dies eine Reaktion auf den Streik Ende September.

Ryanair hatte betont, die Entscheidung sei eine Reaktion auf einen Rückgang der Handelsbedingungen infolge höherer Entschädigungs- und Kraftstoffkosten sowie niedrigerer Flugpreise. Diese wiederum seien durch «eine Reihe ungerechtfertigter und unnötiger Streiks des Piloten- und Kabinenpersonals» verursacht worden.