Scholz will Ukraine-Milliarden nur über Schulden finanzieren

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Bekommt die Ukraine noch vor der Bundestagswahl zusätzliche Waffenhilfe in Milliardenhöhe? Der deutsche Kanzler macht ein Angebot, das nicht ganz neu ist.

Deutscher Kanzler Olaf Scholz
Kanzler Scholz zeigt sich offen für neue Ukraine-Hilfen, aber nur unter einer Bedingung. (Archivbild) - Fabian Sommer/dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will zusätzlichen Waffenlieferungen in die Ukraine für drei Milliarden Euro noch vor der Bundestagswahl nur zustimmen, wenn sie über ein Aussetzen der Schuldenbremse finanziert werden. Die Hilfe sei nur über eine gesonderte Kreditaufnahme möglich, «weil sonst das Geld nicht da ist», sagte er in einem RTL-Interview.

Scholz hatte diesen Vorschlag bereits in den Ampel-Verhandlungen über den Haushalt 2025 gemacht, an denen die Koalition dann letztlich zerbrochen ist. «Ich würde auch jetzt das noch beschliessen, wenn alle mitmachen bei einem Beschluss: Wir finanzieren das extra über Kredite.» Aber dann müssten «einige über ihren Schatten springen», sagte der Kanzler.

Wer das nicht wolle, müsse sagen, wo die fehlenden Mittel herkommen sollten. Scholz bezifferte das Loch in dem noch nicht beschlossenen Haushalt 2025 auf 26 Milliarden Euro.

Lindner schliesst Aussetzen der Schuldenbremse aus

Der FDP-Chef und frühere Finanzminister Christian Lindner schliesst ein Aussetzen der Schuldenbremse kategorisch aus. Er will die Hilfe für die Ukraine wie auch die Grünen über eine «ausserplanmässige Ausgabe» finanzieren. Diese wäre nach Artikel 112 des Grundgesetzes aber nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

«Sie darf nur im Falle eines unvorhergesehenen und unabweisbaren Bedürfnisses erteilt werden.» Ein Beispiel für eine solche Ausgabe waren 2013 Soforthilfen für Flutopfer nach schweren Überflutungen in Teilen Deutschlands.

Kommentare

User #3173 (nicht angemeldet)

mit 2.8 Billionen Schulden von Deutschland Ende 2024 kann man ja munter Milliarden weiter verschenken.

User #2605 (nicht angemeldet)

Der Kanzler soll nichts mehr versprechen, seine Tage sind gezählt. Dem Nachfolger noch eine versalzene Suppe hinter lassen, (noch mehr Schulden) ist nicht die Art eines feines Mannes! Schulden kann Deutschland zur Zeit am wenigsten gebrauchen!

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